"Inakzeptabel": Scharfe Kritik an Trumps Migrations-Politik

19.6.2018, 17:25 Uhr

© Ross D. Franklin /ap/dpa

"Geschichten von Kindern, einige noch Babys, die von ihren Eltern getrennt werden, die Zuflucht in den USA suchen, sind herzzerreißend", sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore. "Die Situation ist inakzeptabel", sagte ein Unicef-Sprecher am Dienstag in Genf. "Man kann seine Grenzen und die Rechte von Kindern gleichzeitig schützen." Seit Mitte April wurden nach Angaben des US-Innenministeriums 2000 Kinder von Migranten, die in die USA einreisen wollten, von ihren Familien getrennt.

Die Eltern wurden inhaftiert, die Kinder in ein Auffanglager oder in Pflegefamilien geschickt. Die USA wollen dadurch Migranten abschrecken, die ohne Visum in die USA gelangen wollen. Unicef verweist darauf, dass die Trennung traumatisch für Kinder sei, dass sie Gefahr liefen, ausgenutzt oder missbraucht zu werden und dass der Stress Langzeitfolgen haben könne. Nach Kenntnis des Unicef-Sprechers hat die Organisation aber – anders als in Konfliktgebieten anderswo auf der Welt – bislang keinen Zugang zu den Kindern verlangt, um ihr Wohlergehen zu überprüfen.

Die USA haben als einziges UN-Mitglied die UN-Kinderrechtskonvention nicht ratifiziert. In Artikel 9 heißt es, dass ein Kind nicht gegen den Willen seiner Eltern von ihnen getrennt werden soll, wenn es nicht nach gerichtlicher Prüfung zum Wohl des Kindes notwendig ist.

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