"Süße und reife Früchte": Finnische Rösterei lässt Kaffeemischung von KI zusammenstellen

Helsinki - Zug um Zug zieht Künstliche Intelligenz weiter in unserem Alltag ein. Jetzt kreiert sie auch Kaffee. Erste sehr überraschende Testergebnisse aus Finnland.

Offenbar weiß die Künstliche Intelligenz, was Kaffeefans wollen und was ihnen mundet. In Helsinki hat Finnlands drittgrößte Kaffeerösterei "Kaffa" eine Kooperation mit "Elev" geschlossen, einer Beratungsfirma in Sachen Künstlicher Inteligenz. "Elev" erklärte, man nutze ähnliche Modelle wie Chat GPT und Copilot, um daraus eine Mélange zu schöpfen, die Kaffee-Liebhabern mundet.

Finnland ist das Land der Kaffeefans: Auf die gut 5,5 Millionen Finnen kommen zwölf Kilogramm Kaffee pro Kopf und Jahr. Die Rösterei "Kaffa", die in Finnland jeder kennt, hat nun die KI-generierte Sorte "AI-conic" auf den Markt gebracht (AI für "Artificial Intelligence", also "Künstliche Intelligenz").

"Wir haben der KI Beschreibungen aller unserer Kaffee-Sorten und ihrer Aromen gegeben und sie angewiesen, eine neue aufregende Mischung zu kreieren", sagt "Kaffa"-Chef Svantje Hampf, der die KI-Mischung auf dem jährlich stattfindendem "Coffee Festival" in Helsinki. Hampf erklärte der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), dass sie ausprobieren wollten, wie KI und ihre Werkzeuge beim traditionellen Handwerk der Kaffeeröstung, das in Finnland sehr geschätzt wird, hilfreich sein könnten. Und man so möglicherweise auch die Arbeitsbelastung reduzieren könne.

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Die erste Überraschung: Die beiden KI haben vier verschiedene Kaffee-Sorten für die Mischung ausgewählt - gängig sind zwei, maximal drei Sorten, damit noch genug Raum zur Entfaltung und Erschmecken der Aromen bleibt. Die KI entschied sich für eine Mélange aus Bohnen aus Brasilien, Kolumbien, Äthiopien und Guatemala. Auch haben die Systeme das Etikett der Verpackung entworfen und dort den Geschmack beschrieben. "Es ist eine ausgewogene Mischung aus Süße und reifer Frucht", stellen die Röster in Aussicht.

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Erste Testrunden und Verköstigungen mit Kaffee-Fans haben ebenfalls überrascht: Vielfach wird davon gesprochen, dass es sich hier um eine perfekte Mélange handelt und keine Anpassungen durch Menschenhand notwendig seien. Von der KI-Beratungsfirma Elev heißt es: Es sei ein "greifbares Beispiel dafür, wie KI erfahrenen Fachleuten neue Perspektiven eröffnen kann" und gleichzeitig Kaffee-Liebhabern neue Geschmackserlebnisse bietet.

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