Feiertage

Karfreitag 2024: Wo ist der Tag ein Feiertag - und warum feiern wir?

29.3.2024, 14:31 Uhr
Papst Franziskus während der Fackelprozession auf der Via Crucis (Kreuzweg) am Karfreitag vor dem Kolosseum.

© Evandro Inetti, dpa Papst Franziskus während der Fackelprozession auf der Via Crucis (Kreuzweg) am Karfreitag vor dem Kolosseum.

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Karfreitag 2024: Der Freitag vor Ostern wird von den Christen als Karfreitag gefeiert. An diesem Tag gedenken die Menschen dem Leiden und Sterben Jesu Christi bei seiner Kreuzigung. Ob der Karfreitag in Deutschland ein Feiertag ist und was dessen Bedeutung ist, erfahren Sie hier.

Für die Christen ist der Karfreitag ein besonderer Feiertag. Als sogenannter "Stiller Tag" ehrt der Karfreitag die Schuld und das Leiden, das Jesus Christus freiwillig auf sich nahm. In Erwartung der Auferstehung Christi ist der Karfreitag in Zusammenhang mit Ostern einer der größten Feiertage des christlichen Glaubens. Denn Christen glauben, dass Jesus allen Menschen die Vergebung ihrer Schulden und das ewige Leben ermöglicht, indem er sich freiwillig für sie opferte.

2024 feiern wir den Karfreitag am 29. März.

In Deutschland ist der Karfreitag ein Feiertag. Eine Liste aller deutschen Feiertage finden Sie hier. Auch im Großteil der Schweiz ist der Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag. Ausgenommen sind die Kantone Tessin und Wallis. In Österreich, Italien und Luxemburg ist der Karfreitag kein gesetzlicher Feiertag.

In Deutschland ist der Freitag vor Ostern 2024 also Feiertag – und "Stiller Tag". Doch was bedeutet das genau? Am Karfreitag haben nicht nur Geschäfte geschlossen, es gilt an diesem Tag auch Tanzverbot. Dieses beginnt bereits am Gründonnerstag 2024, der ebenfalls Ruhetag ist. Auch öffentliche Veranstaltungen sind von den Beschränkungen betroffen. Theater, Kinos und Opern müssen den Karfreitag in ihrem Spielplan berücksichtigen.

In Österreich galt der Karfreitag bis zum Jahr 2018 ebenfalls als Feiertag. Diese Regelung betraf aber nur die Angehörigen bestimmter Kirchen. Nach einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof wurde der Karfreitag in Österreich schließlich als Feiertag abgeschafft. In Österreich haben also auch am Karfreitag die Geschäfte geöffnet.

Der Name Karfreitag lässt sich aus dem althochdeutschen Wort "kara" ableiten, was so viel bedeutet, wie "Trauer" und "Wehklage". Beginnend mit dem letzten Abendmahl am Gründonnerstag und bis zum Gottesdienst am Ostersonntag zählt der Karfreitag zu den "Heiligen drei Tagen".

Das "Triduum Sacrum" feiert das freiwillige Opfer Jesu Christ, das er durch seinen Tod am Kreuz erbracht hat. Durch die Kreuzigung und die darauffolgende Auferstehung wird den Menschen Vergebung und ewiges Leben ermöglicht.

An den Karfreitag geknüpft, gibt es auch zahlreiche Bräuche:

  • Mit dem letzten Abendmahl am Karfreitag läuten ein letztes Mal die Kirchenglocken, die dann bis zum Ostersonntag verstummen. Deshalb ist es am Karfreitag Brauch, die Menschen mit Ratschen und Klappern zum Gebet aufzurufen.
  • An manchen Orten wird der Karfreitagsgottesdienst durch eine Grablegung ergänzt. Dabei wird an die Abnahme des Leichnams Jesu vom Kreuz erinnert.

Die Karfreitagsliturgie zeichnet sich ebenfalls durch einige Besonderheiten aus. Diese kann je nach Konfession variieren. Grundlegende Riten, die am Karfreitag vollzogen werden, sind jedoch:

  • Der Wegfall der Eröffnungsriten
  • Die Lesung der Passionsgeschichte
  • Das Verwenden von Ratschen statt Glocken
  • Der Gesang der Improperien, der sogenannten Heilandsklagen
  • Die Vortragung der großen Fürbitten

In der evangelischen und katholischen Kirche gilt folgendes: Der Fisch ist ein wichtiges Symbol des Christentums. Deshalb wird am Karfreitag oftmals Fisch gegessen, der als eine Art Bekenntnis zum christlichen Glauben dient. In jedem Fall wird auf Fleisch verzichtet. Zudem wird weniger gegessen als sonst. Das geht auf eine biblische Fastentradition zurück, nach der Fleisch von Warmblütern freitags verboten war. Im Mittelalter waren zudem Milchprodukte und Eier untersagt, da sie von warmblütigen Tieren stammen. Fische als Kaltblüter durften gegessen werden.

Der Verzicht auf Fleisch ist laut katholischer Fastenordnung für alle Katholiken ab 14 Jahren verpflichtend, Ausnahmen gibt es beispielsweise bei Krankheit oder auf Reisen. In der evangelischen Kirche gibt es ausdrücklich keine verbindlichen Speisegebote, weil diese leicht zu einer Regel nur um der Regel willen werden können.

In den orthodoxen Kirchen wird während der gesamten Fastenzeit nahezu vegan gegessen. Hierbei gibt es wenige Ausnahmen: Am Palmsonntag ist Fisch gestattet, teilweise auch an Mariä Verkündigung. Krustentiere sind teilweise auch erlaubt, da diese weder als Fisch noch als Fleisch betrachtet werden. Einige orthodoxen Christen essen am Karfreitag gar nichts und trinken lediglich Wasser. Die genaue Umsetzung hängt aber von der jeweiligen Strömung ab. Zudem wird der Karfreitag hier nach einem anderen Kalender berechnet, dem gregorianischen Kalender. Dadurch fällt der Karfreitag auf den 29. März 2024.

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