Kritik an Integrationsbeauftragter: "Weihnachten" auf Karte weggelassen

19.12.2018, 12:09 Uhr
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, spricht während einer Pressekonferenz zum Integrationsbarometer 2018.

© Soeren Stache Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, spricht während einer Pressekonferenz zum Integrationsbarometer 2018.

"Egal woran Sie glauben... wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr", heißt es auf der Karte der CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz, die Staatsministerin bei Kanzlerin Angela Merkel ist. Sevim Dağdelen, Migrationsexpertin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, kritisierte in der Bild am Mittwoch: "Es ist bedauerlich, dass falsch verstandene Toleranz augenscheinlich dazu führt, dass Weihnachten, das Fest der Liebe, unsichtbar wird."

Den Psychologen, Autoren und Islam-Experten Ahmad Mansour zitierte Bild mit den Worten: "Selbstbewusst ist anders! Selbstverständlich muss man Christen beglückwünschen können, vor allem als Politikerin und als Integrationsbeauftragte!"

Auch aus der eigenen Partei gibt es scharfe Kritik. Sylvia Pantel (CDU), Mitglied im Familienausschuss des Bundestages, sagte demnach: "Wer als Regierungsmitglied in der Weihnachtszeit eine Grußkarte mit den Worten "Egal woran Sie glauben" verschickt, muss sich fragen lassen, für welche Werte er steht und welche Bedeutung die Karte haben soll." CDU-Innenexperte Marc Henrichmann meinte: "Integrieren kann nur, wer eigene Werte nicht ausblendet, sondern sie überzeugt vertritt."

Ein Foto der Karte, auf dem Widmann-Mauz mit ihrem Team zu sehen ist, postete die Politikerin am Dienstagabend selbst auf Twitter und Facebook. Dazu schrieb sie: "Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland!" Am Sonntag hatte sie bei Facebook außerdem gepostet: "Ich wünsche Ihnen einen schönen 3. Advent!"

19 Kommentare