Mindestens neun Tote bei Zugunglück in Ankara
13.12.2018, 12:40 UhrBei einem schweren Zugunglück in der türkischen Hauptstadt Ankara sind mindestens neun Menschen getötet und 47 verletzt worden. Unter den Toten seien einer der Zugführer aus der Lokomotive sowie zwei Lokführer aus dem Schnellzug.
Dem Gouverneur der Provinz Ankara, Vasip Sahin, zufolge entgleiste der Zug, weil er mit einer Lokomotive zusammengestoßen war, die auf denselben Gleisen fuhr. Teile des Zuges krachten daraufhin – wie Fotos vom Unfallort zeigten – in eine Überführung. Die Konstruktion, die offenbar aus Metall bestand, brach teilweise auf zwei Waggons herunter.
Mittlerweile seien alle Menschen aus den Trümmern geborgen, sagte Transportminister Mehmet Cahit Turhan. Fernsehreportern zufolge gehen die Aufräumarbeiten aber weiter. Auch Spürhunde seien noch im Einsatz.
Bilder zeigten zwei umgestürzte Wagen, einer davon quer zu den Gleisen und die ebenfalls von den Gleisen abgekommene schwere Zugmaschine. Der Unfallort liegt nahe der Station Marsandiz, die keine belebte Großstadt-Station ist. Ersten Informationen und Bildern zufolge liegt dort unter anderem eine Anlage zur Wartung von Zügen.
At least 4 people killed and 40 others injured in a crash involving a high-speed train at a station in Turkish capital #Ankara, local media say pic.twitter.com/o6OuPFzzoX
— People's Daily app (@PeoplesDailyapp) 13. Dezember 2018
Wie schnell der Zug unterwegs war, blieb zunächst unklar. Auch wieso gleichzeitig zwei Züge auf denselben Gleisen fahren durften, konnten die Behörden noch nicht beantworten. Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge hat die Staatsanwaltschaft in Ankara eine Untersuchung eingeleitet.
Zugunglücke sind in der Türkei keine Seltenheit. Erst im Juli waren bei einem schweren Unfall in der Nordwesttürkei mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen mussten verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Der Zug mit 362 Reisenden an Bord war entgleist, nachdem Regenfälle das Gleisbett weggespült hatten.
Die Türkei will Medienberichten zufolge ihr Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz modernisieren und hofft dabei auch auf Investitionen aus Deutschland.
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