Neue Ära des Verkehrs?

Mit 700 Kilometern pro Stunde unterwegs - ohne Emissionen: Hyperloop-Teststrecke eröffnet

Jan Heimhold

nordbayern-Redaktion

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27.3.2024, 15:38 Uhr
Die Teststrecke in den Niederlanden verfügt über eine Röhre, die sich in zwei weitere aufspaltet.

© IMAGO/Siese Veenstra Die Teststrecke in den Niederlanden verfügt über eine Röhre, die sich in zwei weitere aufspaltet.

Im niederländischen Veendam konnte am Dienstag die erste Hyperloop-Teststrecke des Unternehmens European Hyperloop Center eröffnet werden. Die Strecke besteht aus einer 420 Meter langen Röhre, in der in Zukunft Kapseln mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 km/h auf Magnetfeldern zu einem Zielpunkt rauschen sollen, teilte "n-tv" mit. Andere Modelle versuchen die Geschwindigkeiten mittels eines Unterdrucks zu erreichen, der in den Kapseln herrscht.

"Dies ist ein entscheidender Moment in der Hyperloop-Entwicklung. Es ist großartig, dass diese hochmoderne Anlage in der Provinz Groningen mit der Unterstützung aller unserer Partner ins Leben gerufen wurde. Wir können die ersten Tests kaum erwarten", sagte Sascha Lamme der Geschäftsführer des Unternehmens in einer Pressemitteilung. Die Teststrecke diene dazu, reale Bedingungen so gut wie möglich nachzustellen und seine öffentliche Anlage, für alle möglichen Organisationen und Konzerne, die sich mit der Technologie beschäftigen würden.

Neue Ära des Verkehrswesens

Das Besondere an der niederländischen Strecke im Vergleich zu anderen Teststrecken: Sie eröffnet die Möglichkeit, mit den Kapseln während der Fahrt die Röhre zu wechseln und kann so potenzielle Hyperloop-Netzwerke besser darstellen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge, ist Lamme optimistisch, dass bis 2030 die erste Hyperloop-Strecke zur Beförderung von Passagieren entstehen könnte. Einige Länder, darunter Italien und Indien, träfen bereits entsprechende Vorbereitungen. Der Hyperloop könne eine ganz neue Ära des Personen- und Güterverkehrs einläuten.

Einer der größten Verfechter der Hyperloop-Technologie ist der bekannte US-Milliardär Elon Musk, der 2014 das Unternehmen "Hyperloop One" gründete, das die benötigten Röhren für die Technologie produzieren sollte, schreibt "Gamestar Tech". Musk hielt mit dem Hyperloop eine Fahrt von San Francisco nach Los Angeles in 30 Minuten für machbar. Der Erfolg blieb allerdings aus und so löste Musk das Unternehmen im Jahr 2023 kurzerhand auf. Experten verweisen zudem immer wieder auf die extrem hohen Kosten der Technologie, die höher seien als ihr Nutzen und die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen. Die Zukunft des Hyperloops und ob es ihn je geben wird, steht damit weiterhin in den Sternen.

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