Mutter stillt Baby im DB-Bordrestaurant und muss gehen

Hannover - In der Öffentlichkeit essen: Eigentlich etwas ganz Normales. Doch scheinbar eben doch nicht für jeden. Eine Mutter wurde jetzt aus dem Bordrestaurant eines ICE geworfen, als sie ihre Tochter dort stillen wollte.

Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, kam es im Bordrestaurant eines ICE zu einem Eklat. Einer Mutter wurde verboten, ihr Baby zu stillen. Kathlin Schmidt war mit ihrer dreieinhalb Monate alten Tochter Alma auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Hannover. Das Kleinkindabteil war ausgebucht und auch so hatte die Mutter keine Platzreservierung, deshalb nahm sie im Bordrestaurant Platz.

Das Werbemotto des Bordrestaurants ist "Essen, wie es mir gefällt". Das scheint aber nicht für alle Fahrgäste zu gelten. Nachdem Frau Schmidt schon ihr zweites Getränk bestellt hatte, bekam auch Tochter Alma Hunger und Durst. Als sie ihr Kind stillen wollte, kam eine Mitarbeiterin auf sie zu und forderte sie auf, Alma außerhalb des Restaurants zu stillen. Als Begründung brachte sie an, man hantiere im Restaurant mit Lebensmitteln.

Die Gymnasiallehrerin gab gegenüber der HAZ an, dass der Gastrobereich bis auf einen weiteren Fahrgast leer gewesen sei. Sie fragte diesen, ob es in Ordnung sei, das Kind zu stillen, dieser habe sich nicht daran gestört.

Stillen in anderen Abteilen erlaubt

Nachdem sich Kathlin Schmidt telefonisch bei der Bahn beschwert hatte, sei ihr gegenüber erklärt worden, dass sich andere Fahrgäste daran gestört hätten. Deshalb machte das Bistropersonal der Mutter den Vorschlag, im Kleinkindabteil weiter zu stillen. Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis gab auch an, dass das Stillen im Zug seitens der Deutschen Bahn nicht verboten sei.