Nackte schlachten Schaf vor KZ-Gedenkstätte Auschwitz

25.3.2017, 12:46 Uhr
Nackte schlachten Schaf vor KZ-Gedenkstätte Auschwitz

© dpa

Makabre Aktion am Eingang zum ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau: Ein Dutzend junger Menschen habe dort am Freitag ein Schaf geschlachtet, sich nackt ausgezogen und aneinandergekettet, teilte ein Sprecher der Gedenkstätte mit. Museumsmitarbeiter seien sofort eingeschritten und hätten die Polizei gerufen.

"Auschwitz für Kundgebungen oder Happenings zu missbrauchen, ist empörend und inakzeptabel", schrieb Sprecher Bartosz Bartyzel auf Twitter. Dies sei respektlos gegenüber den Opfern. In dem nationalsozialistischen Vernichtungslager im besetzten Polen wurden mehr als eine Million Menschen ermordet.

Spruchband enthült - Komitee empört sich über Aktion

Am Tor des früheren KZ mit der menschenverachtenden Aufschrift "Arbeit macht frei" enthüllte die Gruppe ein weißes Spruchband mit dem Wort "Love". Das internationale Auschwitz-Komitee, das die Überlebenden des Holocaust vertritt, reagierte empört. "Jede Protestaktion gerade unter diesem Tor ist zynisch und gedankenlos", sagte Komitee-Vizepräsident Christoph Heubner.

Zum Motiv gab es keine offiziellen Angaben. Die Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 27 Jahren, darunter auch ein Deutscher, wurden zur Befragung in die örtliche Polizeidienststelle gebracht. Nach Informationen der Zeitung Gazeta Krakowska wollten sie gegen den andauernden Konflikt in der Ostukraine protestieren.

Die Gedenkstätte, rund 50 Kilometer westlich von Krakau, wird jährlich von mehr als 1,7 Millionen Menschen besucht. Auschwitz gilt als Symbol für den Holocaust, den Massenmord an den Juden Europas.

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