Orban erklärt Ost-Mitteleuropa zur "migrantenfreien Zone"

23.10.2017, 18:03 Uhr
Der konservative ungarische Regierungschef Victor Orban sorgt mit fremdenfeindlichen Aussagen immer wieder für Empörung.

© dpa Der konservative ungarische Regierungschef Victor Orban sorgt mit fremdenfeindlichen Aussagen immer wieder für Empörung.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat Ost-Mitteleuropa zur "migrantenfreien Zone" erklärt. Die EU und einige ihrer wichtigen Mitgliedsstaaten seien von einem nicht näher bezeichneten "Spekulanten-Imperium" in Geiselhaft genommen worden, sagte Orban am Montag in einer Rede in Budapest. Die mysteriöse Finanzmacht habe seiner Meinung nach Europa "die jüngste Völkerwanderung, die Millionen Migranten, die Invasion der neuen Einwanderer" beschert.

"Man hat diesen Plan geschmiedet, der aus Europa einen Mischkontinent machen will", sagte der Ministerpräsident. "Nur noch wir leisten Widerstand", meinte er mit Einbezug der ost-mitteleuropäischen Länder Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Polen. Diese Länder lehnen EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern ab.

Derzeit läuft eine Fragebogen-Aktion der Orban-Regierung, bei der die Bürger Suggestivfragen zu einem angeblichen "Soros-Plan" beantworten sollen. Der damit gemeinte US-Milliardär George Soros unterstützt mit seiner Stiftung weltweit die Zivilgesellschaft und damit auch Organisationen, die Flüchtlingen helfen. Auch Soros bezwecke nach Orbans Darstellung, Europa mit Flüchtlingen aus Asien und Afrika zu "überschwemmen", um die "christliche und nationale Identität" seiner Völker zu zerstören. 

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