Özil-Debatte: Zentralrat der Muslime fordert Bierhoff-Rücktritt

11.7.2018, 06:42 Uhr
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland hat nach den umstrittenen Äußerungen über Mesut Özil den Rücktritt von DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und Verbandschef Reinhard Grindel gefordert.

© Sebastian Kahnert Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland hat nach den umstrittenen Äußerungen über Mesut Özil den Rücktritt von DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und Verbandschef Reinhard Grindel gefordert.

"Nachtreten wird im Sport mit einer Roten Karte bestraft", schrieb Aiman Mazyek auf seiner Facebookseite. Der amerikanische Sender ESPN hatte zuerst darüber berichtet. "Bierhoff und Grindel müssen zurücktreten, wenn sie in ihrer langen Karriere nichts anderes gelernt haben als: 'Man verliert als Özil' anstatt 'Man verliert als Mannschaft", meinte Mazyek.

Mazyek schrieb zudem: "Würden wir derzeit nicht diese Schlagseite im Integrations- und Islamdiskurs haben, die auch noch AfD-affin geführt wird; beide Funktionäre, Grindel und Bierhoff, müssten längst nach ihren unterirdischen Aussagen den Hut nehmen."

Grindel hatte Erklärung Özils gefordert

Jetzt werde sportpolitisches Porzellan zerschlagen. "Vereine, Menschen, Jugendlichen zu zig Tausende in der der DFB eigentlich integrationspolitisch Vorbild sein sollte, dürfen dann die Zeche über Jahre zahlen."

Nach dem WM-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hatte Bierhoff in der vergangenen Woche angedeutet, dass man vor dem Turnier in Russland die Nominierung Özils hätte überdenken müssen.


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Anschließend hatte er betont, er sei mit dieser Aussage missverstanden worden. DFB-Präsident Grindel hatte am Montag in einem Interview eine Erklärung Özils zu den umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gefordert und zumindest indirekt diese Erklärung zur Bedingung einer Fortsetzung von Özils Karriere im DFB-Trikot gemacht.

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