"Peng! Kollektiv" baut falsche Seite der Bundeswehr

23.11.2015, 16:24 Uhr

© Screenshot/machwaszaehlt.de/

Viele Blogs glaubten sofort an einen Hack. Auf machwaszaehlt.de schlägt dem Nutzer gleich die Frage auf Camouflage-Hintergrund entgegen: "Du glaubst es ist cool, Soldat/in zu sein?" Darunter folgen die Antworten - und es sind keine Argumente, um den Beruf zu ergreifen. "Die Bundeswehr braucht dich besonders im Ausland. Dort sollst du mit deinem Leben für die Interessen der Regierung geradestehen und ihre Befehle ausführen", heißt es auf der Seite. "Dabei handelt es sich um außenpolitische oder wirtschaftliche Interessen. Mit der Verteidigung Deutschlands hat das nichts zu tun."

Dazu führt die Website verschiedene Statistiken an, etwa dass sich "26 Prozent der Soldat/innen" als rechts einstufen würden. Die Quellen für diese Zahlen gibt das Kollektiv gleich per Verlinkung an.

Die klare Botschaft: Andere Berufe seien sinnvoller. Lehrer, Erzieher oder Krankenschwester zum Beispiel. Der Auftritt erinnert stark an die aktuelle Werbekampagne der Bundeswehr, die etwa für eine Karriere als Offizier wirbt. Große Plakate machen in vielen deutschen Städten aktuell auf die Offensive aufmerksam. In großen Buchstaben fordert die Kampagne auf Camouflage-Hintergrund dazu auf, dass die Leute etwas Sinnvolles tun sollen  - machwaswirklichzaehlt.de lautet allerdings die zugehörige URL.

Die Adresse um ein Wort gekürzt, lockt das "Peng! Kollektiv" so nun die Nutzer auf die eigenen Seite und sorgt für Veriwrrung. Mit einem Tweet startete es seine Aktion am Montagmittag, legte mit verschiedenen anderen Botschaften auf Twitter im Laufe des Tages nach.

Unter dem Hashtag #machwaszaehlt teilten auch andere Nutzer ihre Meinung zur Bundeswehr mit. Bei so viel Ähnlichkeit, verwundert es nicht, dass viele Nutzer glaubten, das Peng! Kollektiv habe eine offizielle Seite der Bundeswehr gehackt. Allerdings handelt es sich nur um einen gut gemachten Doppelgänger. Viele Nutzer teilen jedoch in den Sozialen Netzwerken gerade die Blogbeiträge, und führen die Menschen so auf die Doppelgänger-Seite.

Das "Peng! Kollektiv" fiel in den vergangenen Monaten immer wieder durch kreativen Kampagnen auf, mit denen es auf politische Botschaften aufmerksam machte. Sie setzten Zeichen gegen die Asypolitik Europas indem sie Fluchthelfer auszeichneten oder durch einen angeblichen Vattenfall-Pressesprecher in Berlin den Ausstieg des Unternehmens aus der Braunkohleförderung verkünden ließen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare