Urteil mit Statement
Saftige Lektion: Richterin verurteilt Kinder wegen Tierquälerei
19.4.2024, 11:17 Uhr
"Es ist schrecklich, was Ihr getan habt, absolut schrecklich", sagte Richterin Lynn Green am Donnerstag beim Gerichtstermin in Uxbridge. Die Videos der Überwachungskameras seien zu schlimm, um sie zu zeigen oder sich anzusehen. Während des Einbruchs hatten die Kinder am 24. Februar dieses Jahres mehrere Tiere aus ihren Gehegen und Käfigen geholt, darunter Schlangen, Meerschweinchen und Frettchen.
Auch töteten die Elf- und Zwölfjährigen Kaninchen und Vögel. Eine Schleiereule entkam den Fängen der jungen Folterer. Sie wurde später in einem Warenhaus nahe dem Flughafen Heathrow wiedergefunden. Insgesamt starben 20 Tiere durch die Hand der Jungen.
Richterin Green zeigte sich fassungslos - und streng. Wären die Jungen erwachsen, dann "wärt Ihr für lange Zeit in Haft gekommen", sagte sie. Dass die jungen Tierquäler sich vor Gericht verantworten müssen, hängt damit zusammen, dass in England die Strafmündigkeit bei einem Alter von zehn Jahren liegt. Die Kinder sind damit Straftäter.
Die Verteidigerin des jüngeren Angeklagten äußerte, die Jungs hätten mit den Tieren lediglich spielen wollen und seien "äußerst reumütig". Doch auch, dass der Angeklagte leicht zu Impulsivität neige. Der Sachschaden liegt bei umgerechnet 11.700 Euro.
Die Richterin urteilte hart und verhängte ein Bußgeld von 200 Pfund (umgerechnet rund 233 Euro), für das die Eltern haften müssen. Sie betonte jedoch: "Dies ist Euer Verbrechen, Eure Strafe, nicht die Eurer Eltern." Und sie legte ihnen ans Herz: "Ihr müsst etwas tun, um es ihnen zurückzuzahlen, was auch immer sie von Euch verlangen." Auch müssen die Jungen nun mit ihren jeweiligen Eltern ein Jahr lang Treffen mit Sozialarbeitern durchziehen.
