SEK-Einsatz in Hamburg: Täter forderte vier Capri-Sonnen

14.10.2018, 18:53 Uhr
Mitglieder einer Spezialeinheit der Polizei führen den Mann am Mittag aus einer Wohnung im Stadtteil Wandsbek ab.

© Axel Heimken/dpa Mitglieder einer Spezialeinheit der Polizei führen den Mann am Mittag aus einer Wohnung im Stadtteil Wandsbek ab.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge war es ein Herzinfarkt, der den Einsatz am frühen Morgen auslöste und zunächst die Feuerwehr in den Hamburger Stadtteil Wandsbek ausrücken ließ. Wer die Rettungskräfte alarmierte, ist laut Polizei unklar. Vor Ort wollte ein Mann die Rettungskräfte nicht ins Haus lassen, woraufhin diese die Polizei alarmierten.

Als Polizeibeamte dann das Haus betraten, attackierte der 39-Jährige diese mit Pfefferspray. Die Beamten zogen sich daraufhin zunächst zurück. Anschließend verschanzte der Deutsche sich zusammen mit drei Angehörigen in seiner Wohnung. Mit Atemschutzmasken ausgerüstete Polizisten öffneten dort eine Zimmertür mit einer Axt und bemerkten dabei eine Schreckschusswaffe, die sich später als Gaspistole herausstellte. Daraufhin wurde der Bereich weiträumig abgesperrt.

Stundenlange Verhandlungen

Spezialkräfte des LKA und eine Verhandlungsgruppe versuchten über mehrere Stunden hinweg, den Mann dazu zu bewegen, freiwillig aus seiner Wohnung zu kommen. Zwischenzeitlich forderte der Mann laut Berichten der Hamburger Morgenpost und der Bild, dass man ihm und den drei anderen Personen vier Packungen Capri-Sonne bringen solle. Dieser Forderung kam die Polizei nach. Zur Aufgabe bewegte den Mann die Lieferung des Süßgetränks allerdings nicht.

Gegen Mittag entschied die Polizei daher, die Wohnung zu stürmen. Dabei konnten sie den Mann festnehmen. Verletzt wurde dabei niemand, bei der Pfefferspray-Attacke am Morgen zogen sich drei Beamte leichte Verletzungen zu. Der Mann wurde per Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert und soll dort von einem Amtsarzt untersucht werden.


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