Tierschützer jubeln: Größter US-Zirkus macht Schluss

16.1.2017, 21:52 Uhr
Tierschützer jubeln: Größter US-Zirkus macht Schluss

© Andrew Kelly / Reuters

Die Abschlussvorstellung sei für den 21. Mai geplant, teilte die Muttergesellschaft Feld Entertainment am Samstag mit. Hintergrund seien die hohen Betriebskosten sowie sinkende Besucherzahlen. Der Zirkus, der auf eine 146-jährige Geschichte zurückblickt, hatte seine berühmten Elefantenshows im Mai 2016 auf Druck von Tierschützern eingestellt.

Der Geschäftsführer von Feld Entertainment, Kenneth Feld, sprach von einer sehr schwierigen Entscheidung. "Der Zirkus und seine Mitarbeiter waren eine stetige Quelle der Inspiration und Freude für mich und meine Familie", sagte er. In den kommenden Monaten stehen nun noch 30 Gastspiele in mehreren US-Städten an. Die letzte Vorstellung des traditionsreichen Zirkus ist für den 21. Mai in Uniondale nahe New York City geplant.

Die Geschichte des Zirkus begann 1871 mit dem Politiker und Schausteller P.T. Barnum, der seit 1881 mit seinem Kollegen James Bailey zusammenarbeitete. 1919 folgte der Zusammenschluss des Unternehmens mit der von fünf Brüdern aus dem Bundesstaat Wisconsin gegründeten Ringling Bros. World's Greatest Show.

"Das Ende einer Ära"

"Das ist traurig", sagte die langjährige Elefanten-Dresseurin Trudy Williams über die Schließung des Zirkus. Es fühle sich an wie das "Ende einer Ära".

Tierschützer bejubelten die Entscheidung hingegen. Nach jahrzehntelangen Protesten sei nun das Ende der "traurigsten Show für wilde Tiere" gekommen, erklärte die Tierschutzorganisation Peta mit Blick auf das Zirkus-Motto "The Greatest Show on Earth".

Der Zirkus steht bereits seit Jahren im Visier von Tierschützern. Die Elefanten-Shows wurden im vergangenen Mai gestrichen. Zuvor hatte Peta Videos veröffentlicht, die zeigen, wie ein Pfleger Elefanten mit einem Stock schlägt.

Der Zirkus musste sich auch in einem mehrjährigen Prozess wegen Tierquälerei vor Gericht verantworten. Der Fall wurde jedoch zu den Akten gelegt, als sich herausstellte, das ein Zeuge von Tierschutzgruppen bestochen worden war. Die Kläger mussten dem Unternehmen eine Entschädigung zahlen.

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