Ungarn und Armenien: Streit über Umgang mit Axt-Mörder

2.9.2012, 13:13 Uhr
Ungarn und Armenien: Streit über Umgang mit Axt-Mörder

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Ein verurteilter aserbaidschanischer Axt-Mörder sorgt für Streit zwischen Ungarn und Armenien. Der Offizier hatte 2004 bei einem Nato-Lehrgang in Budapest einen armenischen Militärangehörigen mit der Axt im Schlaf enthauptet. Weil Ungarn den wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Aserbaidschaner nun in seine Heimat abgeschoben hat, hat Armenien die diplomatischen Beziehungen zu Budapest abgebrochen.

Die Regierung in Budapest wies Vorwürfe zurück: Man habe internationales Recht angewandt und respektiere im Übrigen «das christliche Armenien», hieß es am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme des Außenministeriums und des Justizminsteriums.

Der Aserbaidschaner ist in seiner Heimat inzwischen begnadigt worden. Budapest hätte wissen müssen, dass der Mann in Aserbaidschan «als Held gefeiert» werde, schrieb Armeniens Regierung nach Budapest. Ungarn erklärte, man habe den Offizier aufgrund einer Straßburger Konvention von 1983 nach Hause geschickt.

Die beiden Kaukasusländer sind verfeindet. Armenien kontrolliert nach einem Krieg das völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehörende Gebiet Berg-Karabach.

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