Kommt der Frost zurück?

Vorsicht, Frostgefahr: Diese Gartenarbeiten sollten Sie erst nach den Eisheiligen erledigen

Nina Kammleiter

Volontärin

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25.4.2024, 10:15 Uhr
Nicht zu früh mit dem Gärtnern beginnen: Spätfröste im Frühjahr können den Pflanzen schaden. (Symbolbild)

© IMAGO/ELEN MARLEN/Cavan Images Nicht zu früh mit dem Gärtnern beginnen: Spätfröste im Frühjahr können den Pflanzen schaden. (Symbolbild)

Die Sonne scheint und die ersten Bäume und Blumen blühen. Für Hobbygärtnerinnen und -gärtner heißt da: Die Saison startet. Doch Vorsicht: Wer zu früh anpackt, macht sich die Arbeit im schlimmsten Fall umsonst.

Was sind die Eisheiligen?

Die aktuellen Temperaturen mögen darüber hinwegtäuschen, doch nachts kann es im April und Mai noch sehr kalt werden. Besonders Mitte Mai wird es nochmal gefährlich für Pflanzen: Die sogenannten Eisheiligen sorgen zwischen dem 11. Mai und dem 15. Mai oft für Spätfröste.

Nach Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden in diesem Zeitraum bis zurück zur Mitte des 19. Jahrhunderts immer wieder Kaltlufteinbrüche beobachtet. Das liegt an arktischer Polarluft, die zu dieser Zeit nach Mitteleuropa strömt. In Norddeutschland gelten laut DWD besonders die Tage vom 11. bis 13. Mai als Eisheilige, während es im Süden und Südosten Deutschlands die Tage vom 12. bis zum 15. Mai sind. Der 15. Mai wird auch "Kalte Sophie" genannt.

Prognose für die Eisheiligen 2024

Da die Eisheiligen in den letzten Jahren häufig nur sehr schwach oder gar nicht auftraten, sind sie nicht mehr so gefürchtet wie früher. Eine erste Prognose von "wetter.de" deutet darauf hin, dass auch in diesem Jahr nicht mit Frost an den Eisheiligen zu rechnen ist, stattdessen jedoch mit Niederschlag. Grundsätzlich sind solche langfristigen Vorhersagen laut "wetter.de" jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Die aktuellen frühlingshaften Temperaturen sorgen jedenfalls für einen großen Tatendrang bei Hobbygärtnern: Mehrere Nürnberger Gärtnereien berichteten am Telefon von sehr großem Andrang.

Welche Blumen kann man jetzt schon pflanzen?

Gartenbau Krauß im Frauentaler Weg in Nürnberg ist spezialisiert auf Beet- und Balkonpflanzen. "Der Verkauf läuft aktuell schon bombastisch gut", sagt Manfred Krauß. Schon in den letzten Jahren habe er beobachtet, dass die Menschen immer früher ihre Pflanzen für Garten und Balkon kaufen. Eigentlich solle man jetzt noch nichts anpflanzen, schließlich könne immer noch Frost kommen, "aber es hält sich kein Mensch mehr dran", sagt Krauß.

Wer seinen Balkon mit Blumen wie Gottesaugen oder fleißigen Lieschen verschönern möchte, sollte damit unbedingt noch abwarten, bis keine Gefahr für Frost mehr besteht, "die sind sonst verdonnert zum Sterben", sagt Krauß.

Wer es nicht mehr abwarten kann, sollte zumindest zu Sorten greifen, die weniger empfindlich auf niedrige Temperaturen reagieren: Geranien oder Schneeflockenblumen können laut Krauß auch mal Temperaturen von -1 oder -2 Grad aushalten. Auch Stauden, Primeln und Stiefmütterchen vertragen Frost.

Wann kann Gemüse angepflanzt werden?

"Viele kaufen jetzt schon Gemüsepflanzen, weil sie Angst haben, nichts mehr zu bekommen", sagt Krauß. Guten Gewissens könne er aber nicht empfehlen, den Balkon oder die Beete jetzt schon zu bepflanzen. Für Gemüse wie Gurken, Zucchini oder Paprika sei es nachts einfach noch zu kalt. "Gurken haben ihr optimales Wachstum bei etwa 15 Grad", sagt Krauß. Die Pflanzen jetzt schon zu kaufen und dann zu Hause zu lagern, sei auch nicht sinnvoll.

Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Salat oder Kohlrabi könne problemlos schon jetzt gepflanzt werden.

Wann sollte Rasen gesät werden?

Um Rasen zu säen, eignen sich die Monate April und Mai am besten. Allerdings sollte kein Frost mehr bevorstehen. Ideal sind Bodentemperaturen von 14 bis 25 Grad Celsius.

Wann sollten Bäume geschnitten werden?

Wer im Winter versäumt hat, Bäume zurückzuschneiden, sollte das jetzt nicht mehr nachholen: Im Frühjahr ist Brutzeit der Vögel. Deshalb ist es von März bis September nicht erlaubt, Bäume oder Hecken stark zu beschneiden. Wenn Hecken im Frühsommer ausgetrieben haben, können sie laut Bund Naturschutz vorsichtig zurückgeschnitten werden.

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