Ära endet

Weltweite Supermarkt-Änderung nach 50 Jahren: Fränkisches Traditionsunternehmen Vorreiter?

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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19.4.2023, 15:35 Uhr
Ein Kassierer scannt in einem Supermarkt an der Kasse die Produkte. (Symbolbild)

© Sven Hoppe/dpa/Symbolbild Ein Kassierer scannt in einem Supermarkt an der Kasse die Produkte. (Symbolbild)

Buchstäblich jeder Supermarktkunde in Deutschland hat sie wohl mehrmals in der Woche in der Hand – und doch verschwinden sie zumindest in der derzeitigen Form nach rund 50 Jahren laut einem Bericht für immer von der Bildfläche in Sachen Supermärkte. Bar- oder Strichcodes. Die bislang 12-stelligen Kombinationen hat jeder in seinem Leben schon hunderte Male vor Augen gehabt. Gehabt! Das zumindest behauptet nun die US-Nachrichtenseite "Axios". So will das Portal demnach erfahren haben, dass der auf Produktpackungen enthaltene Strichcode verschwinden soll. Ersetzt werden die verschlüsselten Informationen dann von sogenannten 2D-Codes – hierzu zählen auch die sogenannten QR-Codes. Dieser Terminus ist hierzulande ein wohl noch gängigerer Begriff.

So berichtet "Axios" weiter, dass die Nonprofit-Organisation "GS1 US" hier eine wichtige Rolle spielen soll – genauer gesagt das Programm "Sunrise 2027". Vereinfacht gesagt sollen ab dem Jahre 2027 dann nur noch die neuen Codes an Kassen akzeptiert werden – und das dann weltweit. Statt dem bisherigen 12-stelligen Barcode soll dann zu den quadratischen Zeichen gewechselt werden. Damit würde unterdessen eine echte Supermarkt-Ära beendet werden. Seit nämlich fast 50 Jahren ist der bisherige Code fester Bestandteil von Produktverpackungen.

Aber: Warum kommt es dann auf einmal zu dem Wechsel? Auch hier will "Axios" die Antwort kennen. So könnten die neuen 2D-Codes demnach mehr Informationen für Verbraucher und Geschäfte teilen.

So könne ein Hersteller beispielsweise bei einem Kleidungsstück unter anderem den Fertigungsort, die Nachhaltigkeit oder die Wascheinleitung als Code hinterlegen. Bei Obst und Gemüse könnte man so blitzschnell erlesen, auf welchem Feld geerntet wurde.

Aber auch in Sachen Kundensicherheit könnte der neue Code eine wichtige Rolle spielen: So könnten Geschäfte sofort auf Produktrückrufe reagieren, fehlerhafte Artikel blitzschnell identifizieren und diese aus den Regalen entfernen, heißt es demnach aus internen Kreisen weiter.

Fränkisches Traditionsunternehmen als Vorreiter?

Eine wichtige Vorreiterrolle spielt angeblich ausgerechnet ein echtes, fränkisches Traditionsunternehmen. So sei Puma laut "Axios" eines der ersten Unternehmen, welches die neuen Barcodes verwenden wolle. Vorerst jedoch in sämtlichen US-Geschäften und –Produkten. Mit seinen Sportartikeln wurde das Herzogenauracher Unternehmen weltbekannt. Schon lange gilt Puma dabei nicht mehr "nur" als die "kleine Schwester" von adidas.

Konkret will Puma dann in den neuen Codes auch festhalten, aus welchem Material beispielsweise Turnschuhe gefertigt wurden. Auch in Japan wolle man die ersten Schritte wagen. Dort verwende demnach eine Einzelhandelskette die neuen Codes, um den Preis für Lebensmittel mit geringer Rest-Haltbarkeit automatisch zu reduzieren. Hierbei würde man sich tausendfach Handgriffe durch den Menschen sparen. Ein wenig dauert es wohl noch, dann aber hatten Millionen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wohl die längste Zeit den guten alten Strichcode mehrmals in der Woche in der Hand…

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