Gefahr vermeiden

Wenn es im Wald nach Maggi riecht, sollten Sie besser umkehren

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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7.5.2024, 14:42 Uhr
Wildschweine verströmen einen Geruch nach Maggi. Dieser bleibt teilweise noch Stunden, nachdem die Wildschweine da waren, an Ort und Stelle.

© Pixabay Wildschweine verströmen einen Geruch nach Maggi. Dieser bleibt teilweise noch Stunden, nachdem die Wildschweine da waren, an Ort und Stelle.

Wildschweine sind mittlerweile fast in allen Bereichen Bayerns anzutreffen. Auch im Nürnberger Reichswald gibt es jede Menge davon, sodass es durchaus vorkommen kann, dass Jogger oder Spaziergänger auf die Tiere treffen.

In den meisten Fällen sind Wildschweine friedlich gesinnt. Aber auch Meldungen von Wildschweinen, die Wanderer im Wald angreifen, gibt es hin und wieder. Am größten ist die Wahrscheinlichkeit dafür im Frühjahr zwischen März und Mai, wenn Bachen - die weiblichen Wildschweine, ihren Nachwuchs frisch bekommen haben, und im Winter, wenn die Keiler auf Partnersuche sind. Daher ist es wichtig, so niedlich sie auch sind, den Kontakt zu Frischlingen vermeiden. Das Muttertier könnte den Annäherungsversuch als Gefahr einschätzen und angreifen. Auch bei anderen Wildschweinen sollte man Abstand halten.

Das gilt ebenso für verletzte Tiere. Das Wildschwein könnte einen Angriff vermuten und dann aggressiv reagieren. Hat man ein Wildschwein mit dem Auto angefahren, sollte man im Wagen bleiben und den Jagdpächter oder die Polizei informieren.

Die meisten Wildschweine auf ein Aufeinandertreffen mit Menschen jedoch eher weniger Lust. "Die Wildschweine flüchten vorher", sagt Dr. Ruth Dirsch von den Bayerischen Staatsforsten gegenüber unserer Zeitung.

Sollte es doch zu einem - ziemlich unwahrscheinlichen - Treffen kommen, rät Dirsch zum langsamen Rückzug und ruhigem Sprechen. Kritisch werden Wildschwein-Begegnungen manchmal auch für Hunde. Etwa dann, wenn sie Frischlingen zu nahe kommen. Dirschs Ratschlag: "Hunde sollten im Wald nur dann ohne Leine laufen dürfen, wenn sie auch zuverlässig abrufbar sind."

Erkennungszeichen: Wildschweine verströmen Geruch nach Maggi

Doch wie erkennt man ein Wildschweingebiet? Wer aufmerksam durch den Wald geht und etwas Erfahrung besitzt, kann die Abdrücke der Wildschwein-Schalen, so werden die Hufe der Tiere bezeichnet, erkennen. Besser lassen sich allerdings die Wühlstellen der Wildschweine identifizieren. So durchwühlen die Tiere regelmäßig den Boden auf der Suche nach Würmern und Larven, die unter der Erde leben.

Außerdem verbreiten Wildschweine einen ganz speziellen Geruch, den man so im Wald nicht erwarten würde. "Wildschweine riechen nach Maggi und zwar unabhängig vom Geschlecht. Man riecht das ganz deutlich, etwa wenn sie durch den Wald gezogen sind oder wenn sie an den Sitz herankommen", erklärt Dr. Gertrud Helm vom Bayerischen Jagdverband auf Nachfrage des "Bayerischen Rundfunks". Dies sei aus Sicht der Expertin "eine reine Zufälligkeit" und liege am Geschmacksverstärker Glutamat. "Mit Maggi können Sie deswegen auch einen Fuchs anlocken", so Helm.

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) können erwachsene Wildschweinmännchen, sogenannte Keiler, bis zu 250 Kilogramm schwer werden.