Pausenhof in Kreutles kommt nicht unter die Räder

25.1.2016, 06:00 Uhr
Pausenhof in Kreutles kommt nicht unter die Räder

© Thomas Scherer

Der Bauausschuss hat damit in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr eine Entscheidung revidiert, die das Gremium noch im November hinter verschlossenen Türen getroffen hatte. Dabei wären auf der mit Bäumen und Büschen bepflanzten Wiese zwischen Grundschule und Jugendhaus, das die Kinder in der Pause gerne nutzen und auf dem auch ein sogenanntes Außenklassenzimmer steht, 38 Stellplätze geplant gewesen. Schule, Kinder, Elternbeirat sowie der Bund Naturschutz hatten, wie berichtet, protestiert.

Daraufhin wurde das Bauamt aktiv und hat den Stadträten jetzt insgesamt vier Vorschläge unterbreitet, bei denen das Areal der Grundschule komplett außen vor blieb. Zwei Varianten hätten den Verkehrsübungsplatz der Mittelschule jedoch mit einbezogen. Die SPD machte klar, dass sie mit diesen Modellen nicht in die Diskussion einsteigen wolle, sondern die Variante drei bevorzugen würde.

Damit befanden sich die Sozialdemokraten auf der Linie von Bürgermeisterin und Bauamt: Bei dieser Lösung entstehen insgesamt über 40 Stellplätze auf dem Bauhof-Areal. Die dort befindlichen Gebäude, von der Stadt momentan noch zu Lagerzwecken genutzt, werden abgeräumt. Weitere Parkflächen soll es zudem auf dem Vorplatz des Jugendhauses geben.

Der große Vorteil aus Sicht der Stadt: keine Konflikte mit den beiden Schulen. Dies träfe auch auf den letzten, noch kurz vor der Sitzung ins Spiel gebrachten Entwurf zu, der weitere Abstellplätze gegenüber dem Jugendhaus beinhaltet. Ein Gelände, das der katholischen Kirche gehört, mit der die Stadt deshalb noch sprechen müsste.

Um 140 000 bzw. 160 000 Euro sind diese beiden Lösungen teurer als die Varianten, die das Mittelschulgelände beträfen. Die Gründe: Es müssen neue kommunale Lagerkapazitäten geschaffen werden, das soll mit einer Fertigteilhalle auf einem Grundstück am Hopfenweg geschehen. Außerdem kommen die Kosten für die Abrissarbeiten der alten Bauhofgebäude dazu.

Ob es für die neue Parkfläche Geld aus der Städtebauförderung gebe, wollte Franz X. Forman (FW) wissen. Das sei eine Frage der Bewirtschaftung, hieß es seitens des Bauamtes. Man tappe selbst noch im Dunklen, da die Regierung bei derart großen Projekten erst ein „Komplettpaket“ vorgelegt haben wolle. Bekanntlich wird im Sommer die alte Tiefgarage vor dem Rathaus abgerissen, der Neubau soll im Sommer 2017 fertig sein, ein Vorhaben von rund vier Millionen Euro. Die nun beschlossenen Parkflächen benötigt die Stadt dafür ab August als Stellplatznachweis.

Die Kommune steht deshalb zeitlich etwas unter Druck. Deshalb fanden Forman und Werner Hetterich (CSU) mit ihrem Ansinnen, wenn nun schon geplant werde, doch auch das Jugendhaus und dessen möglichen neuen Standort mit einzubeziehen, kein Gehör. Bekanntlich ist die Immobilie des „Oasis“ so marode, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Wann das Vorhaben Abriss/Neubau aber angegangen wird, steht noch in den Sternen.

Jedenfalls setzt auch die CSU auf eine „saubere, dauerhafte Lösung“ mit dem neuen Parkplatz auf dem Bauhof-Areal. Ob nun in der Variante drei oder vier, darüber sollen sich Bauamt und die mit den Planungen befassten Landschaftsarchitekten weiter Gedanken machen, oder, wie es Bürgermeisterin Birgit Huber formulierte, „noch Hirnschmalz reinstecken“.

Keine Kommentare