Beobachter werfen Türkei Giftgaseinsatz in Syrien vor

17.2.2018, 15:59 Uhr
Beobachter werfen Türkei Giftgaseinsatz in Syrien vor

© kyodo/dpa

Die sechs Opfer hätten durch die Einwirkung eines nicht näher bestimmten Gases Atembeschwerden und erweiterte Pupillen bekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag.

Der mutmaßliche Angriff habe sich am Freitag in dem Ort Scheich Hadid westlich der Stadt Afrin ereignet. Der Leiter des Krankenhauses in Afrin, Joan Schitika, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Verletzten mit Atembeschwerden nach türkischem Beschuss eingeliefert worden seien.

UN-Sondergesandte Mistura berichtet von Verdacht 

Die staatliche Syrische Nachrichtenagentur Sana warf der türkischen Armee vor, Granaten mit Giftgas bei dem Beschuss einer Ortschaft eingesetzt zu haben. Die türkische Seite reagierte zunächst nicht auf die Berichte, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, von mutmaßlichen Giftgasangriffen in Afrin berichtet.

Allerdings ließen sich die Anschuldigungen nicht unabhängig überprüfen, sagte de Mistura. Gemeinsam mit Verbündeten der Freien Syrischen Armee geht die Türkei seit fast vier Wochen gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien vor. Die Kurden kontrollieren große Teile entlang der türkisch-syrischen Grenze.

2 Kommentare