Daniela Schadt blieb in Nürnberg wenig Zeit für Nostalgie

16.1.2013, 11:50 Uhr
Daniela Schadt blieb in Nürnberg wenig Zeit  für Nostalgie

© Sohr

Bis Februar 2012 war Daniela Schadt Ressortleiterin Innenpolitik bei der NZ. Für eine halbe Stunde konnte sie sich gestern vom Protokoll verabschieden und den früheren Kolleginnen und Kollegen einen Besuch abstatten. Fragen stürmen auf sie ein. Sie antwortet „unter Drei“, das heißt: nicht für ein wörtliches Zitieren geeignet.

Ihr Leben hat sich völlig verändert. Klar. Den journalistischen Blick hat sie sich jedoch bewahrt. Und am meisten vermisst sie die Diskussionen bei der Mittagskonferenz, „wenn wir uns so richtig gefetzt haben“. Lange war sie nicht mehr hier, aber ihr letzter Besuch in der Redaktion ist unvergessen. Da schneite sie völlig unerwartet ins Büro rein, ganz leger in Jeans und Pullover, und fragte mit ihrem typischen herzlichen Humor: „Na, Kinder, spielt ihr auch schön?“

Diesmal bleibt Daniela Schadt weniger Zeit fürs Plaudern mit den früheren Kollegen, der Terminplan sieht eigentlich überhaupt keine Luftlöcher für Nostalgie vor. Doch Schadt hat eben doch Sehnsucht nach Nürnberg, und deshalb hat sie sich in der Mittagspause des offiziellen Teils ein bisschen Zeit gestohlen und ist, begleitet von einem Personenschützer, zur NZ gerast.

Auch am Rande der Termine nutzt sie immer wieder die Gelegenheit und geht zum Pressepulk, um vertraute Gesichter zu begrüßen, frühere Kollegen zu umarmen. „Es ist einfach schön, wieder in Nürnberg zu sein“, sagt Daniela Schadt und strahlt. Und auch für den Bundespräsidenten ist Nürnberg nicht irgendeine Stadt: „Hier zu sein, ist schon etwas besonderes, schließlich kennt man ja vieles schon“. Und das Lob für das Projekt SCHLAU (siehe Bericht oben links) klingt auch ein wenig zweideutig: „In Nürnberg gibt es ja noch mehr Tolles“, sagt Joachim Gauck und lächelt vielsagend. Schließlich hat er hier seine Lebenspartnerin kennen- und lieben gelernt.

Damals, im Oktober 2000, war er noch Leiter der nach ihm benannten Stasi-Unterlagenbehörde. Daniela Schadt hatte als NZ-Redakteurin ein Interview mit ihm im Caritas-Pirckheimer-Haus. Und das Gespräch nahm gar kein Ende.

Wiedersehen mit vertrauten Orten

Die Fahrt durch die Nürnberger Innenstadt ist für die gebürtige Hessin, die hier über 20 Jahre lang gelebt und gearbeitet hat, ein kleines Wiedersehen mit vertrauten Orten. „Am Laufer Schlagturm wäre ich am liebsten gleich links abgebogen“, erzählt sie mit ein wenig Wehmut in der Stimme. Schließlich war sie hier bis vergangenes Jahr zu Hause. Und sie sehnt sich auch nach ihrem Lieblings-Bäcker mit dem besonders guten Brot.

Eine besondere Begrüßung erfährt Daniela Schadt auch durch den Nürnberger Oberbürgermeister. Zwar darf sie sich nicht ins Goldene Buch der Stadt eintragen, doch empfängt sie Ulrich Maly noch vor seiner Rede mit den Worten: „Herzlich willkommen daheim“, und weist gleich selbst darauf hin, dass das ganz bestimmt gegen das Protokoll sei. Und auch die Geschenke für das Präsidentenpaar fallen besonders persönlich aus: Neben dem „schwersten Buch“ über Nürnberg – einem großen Bildband – einem Blumenstrauß und Lebkuchen gibt es auch noch ein Buch über „110 Orte Nürnbergs, die man kennen muss“. „108 kenne ich bestimmt schon“, sagt die First Lady lachend.

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