Deutlich weniger illegal geparkte Autos an Fuggerstraße
11.3.2014, 08:59 UhrSchon seit Jahren klagen Anwohner der Fugger- und der Höfener Straße über die zunehmende Zahl nicht zugelassener Händler-Fahrzeuge, die sowohl zahlreiche Parkplätze blockieren als auch den Verkehr im Straßenraum behindern. Nach wiederholten Warnungen an die Adresse der Händler mit dem „Roten Punkt“ an den Autoscheiben machte die Stadt Ende September endlich Ernst.
Bei fünf überraschenden Abschleppaktionen wurden insgesamt 47 Fahrzeuge an den Haken genommen und zur „Autoverwertung Franken“ nach Schwabach verfrachtet. Auf dem Verwahrplatz dort mussten die Abholer das rechtmäßige Eigentum an den abgeschleppten Autos nachweisen und die angefallenen Kosten und Gebühren – rund 200 Euro pro Vorgang – in bar bezahlen. Dann erst konnten sie ihre Fahrzeuge wieder mitnehmen.
Diese fünf Schwerpunktaktionen zwischen Ende September und Mitte November 2013 hatten spürbaren Erfolg, heißt es in der Vorlage für die Stadträte im Sör-Werkausschuss. An den Brennpunkten Fugger- und Höfener Straße stünden inzwischen „nur noch vereinzelt Fahrzeuge ohne Zulassung“. Die Abschleppaktionen setzt Sör seit Januar 2014 ohne „Roten Punkt“ und nachts fort. Das erschwert es den Eigentümern betroffener Autos, ihre Fahrzeuge im letzten Moment von der Straße zu schieben oder schnell noch rote Kennzeichen anzubringen, um so das Abschleppen zu verhindern.
Fast 20 Fahrzeuge abgeschleppt
In den Nächten vom 29. und 30. Januar dieses Jahres wurden auf diese Weise sechs Autos bzw. ein Auto ohne Zulassung abgeschleppt. Am Wochenende 1./2. Februar waren es nochmals drei, am Wochenende 15./16. Februar sogar zehn Fahrzeuge.
Um solche Überraschungsaktionen legal durchführen zu können, musste die Stadt zunächst komplexe rechtliche Voraussetzungen beachten. Denn eigentlich legt Artikel 18a des bayerischen Straßen- und Wegegesetzes fest, dass die Beseitigung von Fahrzeugen nur über eine Beseitigungsanordnung der Straßenbaubehörde möglich ist. Sie ist nur dann verzichtbar, wenn die bisherigen Erfahrungen nachdrücklich zeigen, dass künftige Anordnungen keine Erfolgsaussicht haben werden. Die Erfahrungen wiederum muss die Stadt dokumentieren.
Über einen längeren Zeitraum hinweg kennzeichnete deshalb Sör immer wieder nicht zugelassene Autos im öffentlichen Raum mit dem „Roten Punkt“. Dieser Aufkleber fordert den Halter zum Entfernen des Fahrzeugs bis zu einem bestimmten Tag auf. Mehrfach wurden entsprechende Autos schließlich abgeschleppt. Schließlich führte Sör die fünf Schwerpunktaktionen durch. Wie sicher die Händler sich lange Zeit gefühlt haben müssen, belegen einige Erfahrungen im Zusammenhang mit den Abschleppaktionen. Manche der illegal geparkten Autos waren nicht versperrt, Schlüssel und Fahrzeugpapiere lagen im Wageninneren. In anderen Fahrzeugen schliefen Menschen.
Sör will die weitere Entwicklung im Auge behalten. Bei Bedarf soll erneut nachts abgeschleppt werden. Gegen die bisherigen Aktionen gab es den Angaben zufolge keine einzige Klage bei Gericht.
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