Dobrindts Pläne gegen Geisterfahrer: Die Richtung stimmt

18.8.2014, 20:59 Uhr

Die muss Dobrindt liefern – er soll noch im Herbst konkret in einem Gesetzentwurf zeigen, wie er das umstrittene CSU-Wunschprojekt umsetzen will. Wie praktisch, wenn er gleichzeitig ein Thema präsentieren kann, bei dem die allgemeine Zustimmung sicher scheint: Dobrindt will mehr Schutz vor Geisterfahrern.

Der Verkehrsminister setzt auf elektronische Warnsysteme und liegt damit richtig. So wichtig eine gute Beschilderung ist – das alleine genügt nicht, wie das Beispiel Österreich zeigt. Dort stehen seit bald 20 Jahren die riesigen grellen Warnschilder an Auffahrten, doch Falschfahrten gibt es weiterhin. Weil der Mensch unglaubliche Fehler begehen kann, wenn er abgelenkt, erschöpft oder emotional belastet ist. Hinzu kommen absichtliche Suizidfahrten.

Umso wichtiger ist es, die anderen Verkehrsteilnehmer schnell und zuverlässig zu warnen. Wenn Dobrindt nun ein „digitales Testfeld Autobahn“ entwickeln lässt, ist natürlich auch ein bisschen Show dabei. Die notwendigen Technologien für intelligente Warnsysteme gibt es bereits, etliche wurden auch schon in der Praxis erprobt – auf Motorsport-Strecken ebenso wie in Pilotprojekten auf regulären Autobahnen.

Zum flächendeckenden Einsatz kamen sie aber nie. Weil die Autoindustrie sich sträubte und die Politik nicht in die Puschen kam. Nun will Dobrindt damit punkten. Doch es lauern die gleichen Stolperstricke wie bei der Pkw-Maut: Die Umsetzung muss praktikabel und finanzierbar sein.

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