EM: Grüne Jugend Mittelfranken warnt vor Deutschland-Flaggen

14.6.2016, 09:15 Uhr
"Party-Patriotismus"? Deutschland-Fans jubeln beim Public Viewing am Flughafen.

© Stefan Hippel "Party-Patriotismus"? Deutschland-Fans jubeln beim Public Viewing am Flughafen.

"Aus Party-Patriotismus kann Gewalt werden", sagt Julian Wehfritz. Er ist Sprecher der Grünen Jugend Mittelfranken und Nürnberg-Fürth. Auf Anfrage erklärte er, dass sich die Gruppe hinter die Aussagen der Kollegen aus Berlin stelle. Die Berliner hatten für ihre Forderung im Netz bereits massive Kritik geerntet.

Wehfritz argumentiert, dass sich die Fußball-Fans mit ihren Flaggen hinter ein Land stellten - und nicht die Mannschaft. DFB-Fahnen dagegen wären für ihn ok. Gleichzeitig betont er, dass nicht jeder Fahnenschwenker ein Nationalist sei.

Dass aus der Euphorie schnell Gewalt werden kann, belegen für ihn die Krawalle zwischen englischen und russischen Fans. Auch als Deutschland bei der WM 2006 gegen Italien verloren hat, habe es eine massive negative Stimmung gegenüber des Landes gegeben, so Wehfritz.

Kann man sein Land nicht anfeuern, ohne den Gegner niederzumachen? Das könne er nicht pauschal mit Ja beantworten, so der 22-Jährige. Für den Studenten schwinge immer mit, dass man das eigene Land über den Gegner stelle. "Gerade junge Menschen können sich da in der Masse zu etwas hinreißen lassen, das sie eigentlich nicht wollen", sagt der Grünen-Sprecher. Damit meint er beispielsweise, dass sie in Kauf nähmen, die gegnerische Mannschaft verbal abzuwerten.

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