Fake News: AfD-Wähler laut Studie besonders anfällig

21.10.2017, 15:10 Uhr
Die Berliner Denkfabrik "Stiftung Neue Verantwortung" hat in einer repräsentativen Telefonumfrage nach der Wahl 1037 Bürger zu ausgewählten Fake-News befragt.

© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa Die Berliner Denkfabrik "Stiftung Neue Verantwortung" hat in einer repräsentativen Telefonumfrage nach der Wahl 1037 Bürger zu ausgewählten Fake-News befragt.

Die Berliner Denkfabrik "Stiftung Neue Verantwortung" hat in einer repräsentativen Telefonumfrage nach der Wahl 1037 Bürger zu ausgewählten Fake-News befragt. Ausgewertet wurden davon laut Medienberichten dann 69 AfD-Wähler und 87 Grüne-Wähler. Alle anderen Parteien standen nicht im Fokus. Ergebnis: AfD-Wähler hielten Fake News besonders oft für echte Nachrichten und stuften dafür reale News häufig als Fälschungen ein. Sämtliche Falschmeldungen zum Thema Migration beurteilten AFD-Wähler der Studie zufolge "viel häufiger als wahr als der Durchschnitt".

75 Prozent der befragten Wähler der AfD hielten etwa die Falschmeldung, dass jeder zweite Flüchtling keinen Schulabschluss habe, für wahr. Bei Grünen-Wählern waren es immerhin noch 40 Prozent.

"Geglaubt wird, was ins Weltbild passt", sagte Alexander Sängerlaub, der das Fake-News-Projekt der Denkfabrik leitet. "Fake News wirken vor allem dort, wo sie geglaubt werden sollen und wo sie dazu beitragen, die verzerrte Realität zu zeichnen, die politisch gewollt ist."

Die Forscher fragten auch, welche Medien die Befragten im Wahlkampf genutzt hatten. Während für insgesamt 63 Prozent der Befragten die Medien glaubwürdig sind, bezeichneten 70 Prozent der AfD-Wähler sie als wenig glaubwürdig bis unglaubwürdig. Fake News liefen "besonders erfolgreich in all den Kommunikationsräumen, in denen der Journalismus heute in der digitalen Welt nicht mehr hineinreicht", so Sängerlaub.

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