Falsche syrische Pässe bei Flüchtlingen in Deutschland gefunden

22.12.2015, 10:47 Uhr
Gefälschte syrische Pässe aus echten Maschinen sollen auch bei Flüchtlingen in Deutschland aufgetaucht sein.

© Patrick Pleul (dpa) Gefälschte syrische Pässe aus echten Maschinen sollen auch bei Flüchtlingen in Deutschland aufgetaucht sein.

In Deutschland sollen nach einem Pressebericht Flüchtlinge mit falschen syrischen Pässen untergetaucht sein, die aus der gleichen Fälscherwerkstatt stammen wie jene zweier IS-Attentäter von Paris. Es handle sich nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden um etwa ein Dutzend Flüchtlinge, berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Informationen aus der Bundesregierung.

Bei den Dokumenten handele es sich um gestohlene Original-Pässe aus der IS-Hochburg Al-Rakka, die von Fälschern auf andere Identitäten ausgestellt worden seien. Sie wiesen dieselben Fälschungsmerkmale auf wie die von zwei Pariser Terroristen des sogenannten Islamischen Staats (IS).

Die Pässe seien vor den Anschlägen vom 13. November bei der Einreise nach Deutschland vorgezeigt und kopiert worden, schreibt die Zeitung. Fingerabdrücke der echten oder vermeintlichen Flüchtlinge seien aber nicht genommen worden. Die Behörden wüssten auch nicht, wo die Eingereisten sich jetzt aufhielten.

Die beiden Pariser Selbstmordattentäter, um deren Pässe es geht, waren auf dem Weg nach Frankreich auf der griechischen Insel Leros kontrolliert worden.

Die Terrororganisation IS hat in Syrien, Irak und Libyen in mehreren Städten die offiziellen Behörden übernommen und zahlreiche echte Passdokumente erbeutet - der Welt am Sonntag zufolge mutmaßlich Zehntausende. Bereits im März war berichtet worden, dass dem IS in Al-Rakka rund 3800 syrische Blanko-Reisepässe in die Hände gefallen sind.

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