Gauck regt Wiedergutmachung für Griechenland an
1.5.2015, 21:06 Uhr«Wir sind ja nicht nur die, die wir heute sind, sondern auch die Nachfahren derer, die im Zweiten Weltkrieg eine Spur der Verwüstung in Europa gelegt haben - unter anderem in Griechenland, worüber wir beschämend lange wenig wussten», sagte Gauck der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). «Es ist richtig, wenn ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben könnte.»
Als Bundespräsident vertrete er zwar keine andere Rechtsauffassung als die Bundesregierung, die Reparationszahlungen unter Verweis auf die Zwei-Plus-Vier-Verträge ablehnt. Dennoch verfolge er mit Interesse «die Diskussion über unterschiedliche Vorschläge, dem Bedürfnis vieler Griechen nach einer Art Wiedergutmachung gerecht zu werden.» Dabei wünsche er sich allerdings auch, «dass die griechische Regierung hier etwas verbindlicher aufträte, als sie es bisweilen tut.»
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