Hamburger AfD fordert Meldeplattform für kritische Lehrer

1.6.2018, 14:14 Uhr
Rauer Wind könnte bald den Lehrern in Hamburg entgegenwehen - zumindest, wenn es nach der AfD geht: die Hamburger AfD-Fraktion will eine Meldeplattform für parteikritische Lehrer einrichten.

© Patrick Pleul/dpa Rauer Wind könnte bald den Lehrern in Hamburg entgegenwehen - zumindest, wenn es nach der AfD geht: die Hamburger AfD-Fraktion will eine Meldeplattform für parteikritische Lehrer einrichten.

Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, stellt die AfD die politische Neutralität der Lehrer in Hamburg in Frage. Sie wirft ihnen in einer Großen Anfrage an den Senat "Hetze, Stimmungsmache und Falschbehauptungen" vor.

Unter anderem sei es im Rahmen einer Lehrerfortbildung zu "offensiven und einseitigen Agitationen gegen die Partei AfD" gekommen. Auch seien Arbeitsblätter mit "stark abwertend verzerrten oder unverhältnismäßig tendenziösen Aussagen" verteilt worden.

Meldeplattform für kritische Lehrer

Die Schulbehörde hatte laut Hannoverscher Allgemeiner auf einzelne Fälle reagiert, die Partei sei damit jedoch immer noch nicht zufrieden und kündigte über ihre Webseite an, eine Meldeplattform einrichten zu wollen. Im Netz sollen demnach Lehrer, Schüler und Eltern die Möglichkeit haben, solche Fälle zu melden. 

Die Hamburger Schulbehörde kritisiert den Vorstoß. So würden Kinder zu Denunzianten gemacht, sagte ein Behördensprecher dem Radiosender 90,3. Hans-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, hält den Vorstoß für einen "Aufruf zur Denunziation".

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