Marx: Grundeinkommen wäre das "Ende der Demokratie"

18.11.2017, 17:01 Uhr
Hält nichts vom bedingungslosen Grundeinkommen: Kardinal Reinhard Marx.

© dpa Hält nichts vom bedingungslosen Grundeinkommen: Kardinal Reinhard Marx.

In Deutschland gibt es inzwischen viele prominente Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens, darunter dm-Gründer Götz Werner und etliche Politiker der Grünen und der Linkspartei. Das Modell sieht vor, jedem Bürger einen bestimmten Geldbetrag zu geben - ohne Bedingungen daran zu knüpfen.

Anderswo wird dieses Modell schon erprobt, etwa in Finnland; auch in vier Städten in den Niederlanden ist das geplant. In Deutschland dagegen existiert bisher nur die Berliner Initiative "Mein Grundeinkommen". Sie finanziert sich durch Crowdfunding und ermöglicht bisher 94 Menschen ein monatliches Einkommen von 1000 Euro - immerhin ein Jahr lang.

"Die Arbeit ist nicht irgendetwas"

Jetzt hat sich ein weiterer prominenter Deutscher zum Grundeinkommen gemeldet - allerdings gänzlich ohne Begeisterung. Das Modell wäre das "Ende der Demokratie", sagte der Erzbischof von München und Freising, Karndinal Reinhard Marx, auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Für ihn ist es keine geeignete Antwort auf die Digitalisierung.

"Die Arbeit ist nicht irgendetwas. Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist", so Marx.

Schon jetzt könne man sehen, welche politischen Folgen es habe, wenn Menschen sich nicht mehr gebraucht fühlen. Die Einführung eines Grundeinkommens wäre deswegen "demokratiegefährdend".

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