Nach Tränengas-Einsatz: Mexiko fordert Aufklärung von USA

27.11.2018, 20:05 Uhr
Tijuana: Migranten fliehen vor Tränengas, das von US-Sicherheitskräften am Grenzübergang Chaparral zu den USA eingesetzt wurde.

© Rodrigo Abd/AP/dpa Tijuana: Migranten fliehen vor Tränengas, das von US-Sicherheitskräften am Grenzübergang Chaparral zu den USA eingesetzt wurde.

Mexiko hat nach dem Einsatz von Tränengas gegen mittelamerikanische Migranten an der US-Grenze eine Untersuchung des Vorfalls gefordert. Es werde erwartet, dass die USA den Einsatz von "nicht tödlichen Waffen" in Richtung Mexiko gründlich untersuchen, betonte das mexikanische Außenministerium in einer diplomatischen Note an die US-Botschaft in Mexiko-Stadt am Montag (Ortszeit). Der lateinamerikanische Staat bekräftigte zudem sein Engagement, die Menschenrechte und die Sicherheit der Migranten jederzeit zu schützen, wie es der Erklärung des Ministeriums hieß.

US-Präsident Donald Trump verteidigte indes das harte Vorgehen der amerikanischen Sicherheitsbehörden. Man werde keinerlei Angriffe auf Grenzschutzbeamte dulden und auch keine Versuche tolerieren, Regierungseigentum zu zerstören, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung in Tupelo im US-Bundesstaat Mississippi. Frühere US-Regierungen hätten die Grenzen anderer Länder verteidigt, aber nicht die eigenen. Das sei nun anders. "Wir senden eine deutliche Botschaft an die Karawane und die Eindringlinge: "Dreht um, geht nach Hause zurück"."

Sicherheitskräfte schossen mit Tränengas

Am Sonntag war es an einem Grenzübergang zwischen den USA und Mexiko zu heftigen Szenen gekommen. Hunderte Migranten zogen in Tijuana an die Grenzposten San Ysidro und El Chaparral. Rund 50 Migranten kletterten auf einen Blechwall, der noch auf mexikanischem Gebiet vor der US-Grenzmauer steht. US-Sicherheitskräfte schossen Tränengas auf die mexikanische Seite.

Die Gruppen der Migranten aus Mittelamerika hatten sich schon vor einigen Wochen auf den Weg Richtung USA gemacht - vor allem aus Honduras, El Salvador und Guatemala. Sie fliehen vor Gewalt, Elend und wirtschaftlicher Not in ihrer Heimat und wollen in den USA um Asyl bitten. In der größten Migranten-Unterkunft in Tijuana befanden sich am Montagabend (Ortszeit) rund 5700 Menschen.

Trump verteidigte auch den Einsatz von Tränengas durch die Grenzschützer. "Sie mussten es einsetzen, weil sie von einigen sehr groben Leuten bedrängt wurden, und sie haben Tränengas eingesetzt. Und hier ist der Punkt: Niemand kommt in unser Land, es sei denn, sie kommen auf legale Weise rein", sagte Trump am Nachmittag vor Journalisten. Eine Reporterin hatte ihn gefragt, ob ihm wohl dabei sei, dass Tränengas gegen Kinder eingesetzt werde. Auf Bildern war zu sehen, wie Frauen mit kleinen Kindern vor dem Gas wegrannten.

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