Polen stoppt "Nachtwölfe" auf Weg nach Berlin

27.4.2015, 20:29 Uhr
Polen stoppt

© AFP

Die als kremlnah geltenden Motorradfahrer hätten gültige Schengen-Visa gehabt, seien aber von den polnischen Beamten stundenlang durchsucht worden, teilte das Ministerium am Montagabend in Moskau mit. Überdies seien Soldaten am Grenzübergang stationiert gewesen. Dadurch sei der Eindruck entstanden, dass die kleine Gruppe russischer Staatsbürger als "Gefahr" wahrgenommen werde, hieß es.

"Sie nehmen uns ganz schön in die Mangel, durchsuchen alle Sachen bis zu jedem T-Shirt, Schlüssel und Schraubendreher", beklagte sich der Anführer des Trosses, Andrej Bobrowski, bei der russischen Agentur Interfax. "Jeder von uns wird einzeln befragt." Zahlreiche polnische Motorradfahrer, die mit den „Nachtwölfen“ solidarisch sind, protestierten an der Grenze.

Anschließend kündigten sie an, sie würden stellvertretend für die "Nachtwölfe" den polnischen Teil der Tour fahren. Erstes Ziel war das Grab des Unbekannten Soldaten in Warschau. Breslau und Auschwitz sollten folgen.

Moskau verlangt Erklärung

Moskau verlangte eine Erklärung von der Regierung in Warschau. Polen wie auch Deutschland hatten den „Nachtwölfen“ zuvor mit einem Einreiseverbot gedroht.

Die Rocker waren dennoch am Wochenende zu einer "Siegestour" in Richtung Berlin aufgebrochen. Damit wollen sie zum 70. Jahrestag des Triumphs über Hitler-Deutschland an die Erfolge der Roten Armee erinnern. Die "Nachtwölfe" gelten als Sympathisanten der prorussischen Separatisten in der Ostukraine.

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