Söder schließt Wechsel in Bundespolitik weiter aus

7.9.2016, 21:54 Uhr
Markus Söder liebt den großen Auftritt. Für Berliner Politik hat er aber kein Faible, sagt er.

© dpa Markus Söder liebt den großen Auftritt. Für Berliner Politik hat er aber kein Faible, sagt er.

"Ich persönlich bin in Bayern und bleibe in Bayern", sagte der 49-Jährige am Mittwoch in München. Das habe er auch schon x-fach gesagt. "Ich schließe das für mich komplett aus." Söder fügte hinzu: "Ich glaube auch, die Berliner sind ganz froh, wenn ich in Bayern bleibe." Zu seinen politischen Ambitionen im Freistaat äußerte er sich nicht. Es wäre angesichts der aktuellen Lage unangemessen, eigene Karriereambitionen zu diskutieren, betonte er.

Söder gilt als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer. Zuletzt hatte es allerdings vereinzelte Spekulationen gegeben, wonach auch ein Wechsel des Finanzministers in die Bundespolitik denkbar sei.

Mit Berliner Politik beschäftigte sich Söder dann aber doch - und schoss gegen Merkel. "Wer immer mehr nach links rutscht, der lässt rechts Platz frei", sagte Söder am Mittwoch in München. Diesen Platz habe die AfD eingenommen.

Söder: Union muss auch Wähler rechts der Mitte binden

Es sei aber eine "historische Aufgabe im Parteiensystem, Wähler rechts von der Mitte zu binden". Da gehe es langfristig um die Zukunft von Volksparteien.Söder forderte Merkel erneut zu einem Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik auf. Er nahm dabei für die CSU in Anspruch, in der Debatte auch für weite Teile der Schwesterpartei CDU zu sprechen. "Das, was die CSU formuliert, denkt die CDU eigentlich auch." Der CSU-Politiker betonte, es gehe dabei für seine Partei nicht um Rechthaberei. "Sondern es geht um die Frage: Was verändert sich?"

Der Wochenzeitung Die Zeit sagte Söder: "Wenn die CDU ihren Kurs nicht ändert, dann könnte ihr Ähnliches passieren wie der SPD." Die SPD habe einmal den Fehler gemacht, weite Teile ihrer Kernwählerschaft zu ignorieren. Auch daraus sei die Linkspartei entstanden und geblieben. "Eine CDU, die immer weiter nach links wandert, lässt es zu, dass eine AfD, die vom äußersten rechten Rand kommt, bürgerliches Terrain erobert", warnte der CSU-Politiker.

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