Spahn spekuliert auf Fachkräfte aus dem Ausland

16.8.2018, 11:28 Uhr
Im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung verriet Gesundheitsminister Jens Spahn, wie er die angespannte Personalsituation in Kliniken und Heimen entspannen möchte.

© Michael Matejka Im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung verriet Gesundheitsminister Jens Spahn, wie er die angespannte Personalsituation in Kliniken und Heimen entspannen möchte.

Das sagte er der Nürnberger Zeitung gegenüber im Interview. Ihm schwebe vor, dass Deutschland mit Ländern, die eine sehr junge Bevölkerung haben, Kooperationen für die Pflegeausbildung schließt. Als Beispielländer nannte er Mazedonien oder den Kosovo. Ein Teil der neu ausgebildeten Fachkräfte könnte dann mit deutschem Examen nach Deutschland kommen, ein Teil in der Heimat bleiben.

Es widerstrebe ihm, Pflegekräfte aus Ländern abzuwerben, die selbst alternde Gesellschaften hätten. Spahn verspricht sich auch mehr Potenzial durch einheimische Pflegekräfte. Er möchte sowohl mehr junge Leute für die Wahl dieses Berufs motivieren als auch Pflegekräfte, die ihre Arbeitszeit reduziert haben, ermuntern, wieder mehr Stunden zu arbeiten. Das soll vor allem dadurch attraktiv werden, dass sich die angespannte Personalsituation in Kliniken und Heimen in den nächsten Jahren entspannt. Dazu wurde das Sofortprogramm Pflege in die Wege geleitet.

Für das Jahr 2019 will Spahn den Fokus auf das Thema Qualitätsbewertung der Krankenhäuser legen. Dazu soll das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (Iqtiq-Institut), das Spahn vor einigen Jahren mit aufgebaut hatte, seine Arbeit ausweiten und mehr Krankenhausbehandlungen bewerten. Außerdem will Spahn ambulante Anschlussbehandlungen – etwa nach Hüft-OPs – mitaufnehmen und ein deutschlandweites Online-Portal aufbauen. Das kann man sich dann in etwa wie eine Art permanenten Online-Klinikcheck auf Bundesebene vorstellen.

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