Spaniens Justiz will Puigdemont in Dänemark festnehmen lassen

21.1.2018, 18:22 Uhr
Sollte der katalanische Ex-Regionalchef Carles Puigdemont am Montag aus dem belgischen Exil nach Dänemark reisen, will die spanische Staatsanwaltschaft den europäischen Haftbefehl gegen ihn wieder aktivieren lassen.

© dpa Sollte der katalanische Ex-Regionalchef Carles Puigdemont am Montag aus dem belgischen Exil nach Dänemark reisen, will die spanische Staatsanwaltschaft den europäischen Haftbefehl gegen ihn wieder aktivieren lassen.

Die spanische Staatsanwaltschaft will den europäischen Haftbefehl gegen den katalanischen Ex-Regionalchef Carles Puigdemont wieder aktivieren lassen, sollte der 55-Jährige am Montag aus dem belgischen Exil nach Dänemark reisen. Puigedmont will am frühen Nachmittag an der Universität von Kopenhagen an einer Diskussion mit dem Titel: "Katalonien und Europa, am Scheideweg der Demokratie?" teilnehmen, wie die Hochschule mitteilte.

Sollte der separatistische Politiker sein Vorhaben wahr machen, werde sich die Staatsanwaltschaft umgehend ans Oberste Gericht in Madrid wenden, berichtete die Zeitung El Mundo am Sonntag unter Berufung auf die Justiz.

Haftbefehl im Dezember zurückgezogen

Puigdemont war Ende Oktober nach einem Beschluss zur Abspaltung Kataloniens von Spanien abgesetzt worden und nach Brüssel geflohen, um einer Festnahme zu entgehen. Seither hat er Belgien nicht mehr verlassen. Einen zunächst ausgestellten europäischen Haftbefehl hatte das Oberste Gericht in Spanien im Dezember wieder zurückgezogen.

Richter Pablo Llarena begründete die Entscheidung damit, dass die Ermittlungen und Urteile zu dem Fall nicht in den Händen mehrerer Gerichte liegen dürften. Zudem hatte das Gericht betont, der Politiker werde vermutlich früher oder später nach Spanien zurückkehren. Zuletzt hatte Puigdemont aber angekündigt, Katalonien eventuell aus Belgien regieren zu wollen, sollte er erneut zum Regionalpräsidenten gewählt werden. 

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