Tebartz-van Elst hat neuen Job im Vatikan

9.2.2015, 11:28 Uhr
Sucht derzeit eine Wohnung: Franz-Peter Tebartz-van Elst.

© dpa Sucht derzeit eine Wohnung: Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Dabei hatte es Mitte letzter Woche noch Gerüchte gegeben, der als bescheiden bekannte Papst Franziskus lehne einen solchen Wechsel ab; schließlich war dem 55-Jährigen seine Liebe zum Prunk zum Verhängnis geworden.

Diese Spekulationen hatten keine Grundlage, wie sich jetzt zeigt: Denn bereits im Dezember wurde Tebartz-van Elst zum Delegaten (im Range eines Sekretärs) im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung ernannt, wie jetzt bekanntwurde. Zu solchen Delegaten werden vom Papst Bischöfe ernannt, die ihr Amt nicht mehr ausfüllen können — etwa weil sie ein Bistum in Asien leiteten, aber wegen ihres Alters nicht mehr tropentauglich sind.

Derzeit sucht Franz-Peter Tebartz-van Elst, der nach seiner Abberufung erst einmal nach Regensburg gezogen war, in Rom eine Wohnung in der Nähe des Vatikans, um dann in die italienische Hauptstadt überzusiedeln.

Tebartz hatte nach einem Skandal um die Kostenexplosion seines neuen Amtssitzes in Limburg im März sein Amt verloren. Eine bischöfliche Prüfungskommission kam in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, dass er kirchliche Vorschriften umgangen und Baukosten in die Höhe getrieben hatte. Ein strafrechtlich verfolgbares Verhalten, etwa Untreue, erkannte die Staatsanwaltschaft Limburg jedoch nicht, so dass kein Verfahren eingeleitet wurde.

Der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung ist eine Behörde der römischen Kurie, also der Verwaltung des Vatikans. Aufgabe ist die Verkündung des Evangeliums im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Veränderungen. Geleitet wird die 2010 gegründete Behörde vom italienischen Kurien-Erzbischof Rino Fisichella.

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