Tübingens OB will Wohnungen für Flüchtlinge beschlagnahmen

16.1.2016, 20:14 Uhr
Tübingens OB will Wohnungen für Flüchtlinge beschlagnahmen

© Inga Kjer/dpa

Auf seiner Facebook-Seite schreibt Palmer, alle Unterkünfte seien belegt, Neubauten könnten erst in der zweiten Jahreshälfte bezogen werden. "Leider weigern sich aber immer noch 90 Prozent der Eigentümer von leeren Häusern, diese nutzbar zu machen. Wir werden daher um Zwangsmaßnahmen dieses Jahr nicht mehr herum kommen."

Bereits im vergangenen Sommer hatte Palmer in Erwägung gezogen, leerstehenden Wohnraum auch per Zwang für Flüchtlinge bereitzustellen. Nach seinem Aufruf, Unterkünfte auf Kosten der Stadt zur Verfügung zu stellen, meldeten sich dann zahlreiche Hausbesitzer.

Auf Palmers Facebook-Seite löste sein aktueller Vorstoß Kritik aus. Auf einen Kommentar, dies könne den "sozialen Frieden noch mehr gefährden", antwortete der Grünen-Politiker: "Ich glaube das übrigens nicht. Es geht um 50 Leute, denen man gegen ihren Willen Geld überweist - maximal!" Palmer hatte zuletzt mit seinen Positionen in der Flüchtlingspolitik auch innerparteiliche Kritik auf sich gezogen.

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