Uni Würzburg: Haderthauer hat nicht abgeschrieben

28.6.2013, 17:52 Uhr
Uni Würzburg: Haderthauer hat nicht abgeschrieben

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Am Donnerstag wollte sich Uni-Sprecher Georg Kaiser noch nicht festlegen. „Das lässt sich im Moment nicht sagen, wie lange die Prüfung der Dissertation noch dauern wird“, erklärte er gegenüber den Medien. Keine 24 Stunden später lieferte er dann die überraschend schnelle Antwort: „Die Prüfung unserer Wissenschaftler hat ergeben, dass es sich nicht um ein Plagiat handelt.“

Die Anzeige wegen Plagiatverdachts war erst Ende vergangener Woche an der Würzburger Universität eingegangen. Sie stammt von Mitarbeitern einer Internet-Plattform, die sich auf die Entlarvung von Plagiaten spezialisiert hat. Bei einer Veranstaltung beim „Bund für Geistesfreiheit“ in Erlangen vor wenigen Tagen wurde eine Fülle von Stellen präsentiert, die den Plagiatsverdacht dokumentieren sollten. Ein maßgebliches Mitglied der Plattform erklärte dabei: „Manche Stellen, die abgeschrieben wurden, sind schon auf den ersten Blick erkennbar.“

Das sahen die Prüfer der Haderthauer-Dissertation, die auch wegen ihres geringen Umfangs von lediglich zehn Seiten in die Kritik geriet, allerdings anders. Rechtliche Mittel, eine erneute Prüfung der Doktorarbeit durch unabhängige Wissenschaftler zu erzwingen, gibt es nicht. "Plagiatssucher Martin Heidingsfelder hat sich mit seinem Team die 10-seitige Arbeit Haderthauers ebenfalls angesehen und bereits auf der Basis von nur zwei Quellen etliche Übereinstimmungen entdeckt.

"Natürlich findet man auf zehn Seiten nicht so viele Plagiate wie bei Guttenberg mit seinen 475 Seiten." Heidingsfelder, hält das Ergebnis des von der Universität Würzburg nicht namentlich genannten Gutachters für voreilig und wundert sich, wie dieser so schnell zu einem Urteil kommen konnte. "Derart fixe Leute könnte ich für meine Plagiatssuche brauchen, dann kämen wir viel rascher voran." Ein fundiertes Gutachten ziehe sich selbst bei einem so schmalen Umfang über mehere Wochen hin."

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