"Kollegen" schöpften Verdacht

Mit Weste und Schild: Teenager fährt als falscher Bahnmitarbeiter durch Franken

Saskia Muhs

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18.12.2023, 14:50 Uhr
Der junge Mann hatte sogar eine blaue Weste und ein täuschend echtes Service-Schild (Symbolbild).

© Carsten Koall, dpa Der junge Mann hatte sogar eine blaue Weste und ein täuschend echtes Service-Schild (Symbolbild).

Am vergangenen Freitag hat sich ein 19-Jähriger als Mitarbeiter der Deutschen Bahn ausgegeben und sich so eine Fahrt im Lokführerstand erschlichen. Der Lokführer hat Verdacht geschöpft und die Bundespolizei alarmiert. Die Beamten wurden laut einer Pressemitteilung nach dem Auffliegen beleidigt und bedroht. Jetzt ermittelt die Bundespolizei.

Der junge Mann stieg demnach in Würzburg in den Zug Richtung Ansbach und gab sich gegenüber Zugbegleiter und Lokführer als Mitarbeiter der Deutschen Bahn aus. Da er eine dunkelblaue Weste mit einem Serviceschild der DB Service Restauration trug, weckte er den Anschein tatsächlich ein Bahnmitarbeiter zu sein.

Zweifel kamen auf

So ließ der Lokführer den vermeintlichen Kollegen im Führerstand mitfahren. Während der Fahrt kamen dem 24-jährigen Lokführer jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des angeblichen Kollegen. Daher rief er eine Streife der Bundespolizeiinspektion Nürnberg hinzu. Der falsche Service-Mitarbeiter beharrte auch gegenüber der Streife darauf, Auszubildender bei der Deutschen Bahn im Restaurantbereich zu sein.

Er trug neben der Weste keine weiteren Uniformteile, konnte keinen Konzernausweis vorzeigen und war namentlich nicht bei der Deutschen Bahn bekannt. So erhärtete sich der Verdacht, dass es sich um keinen Angehörigen der Deutschen Bahn handelte.

Damit konfrontiert, wollte der 19-Jährige keine Fragen der Bundespolizisten beantworten und bedrohte und beleidigte die Beamten. Eine Fahrkarte konnte der junge Mann zwar vorweisen, jedoch hätte auch diese ihn nicht zur Mitfahrt im Führerstand berechtigt. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruchs, Beleidigung und Bedrohung. Die Weste mit DB-Logo wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach beschlagnahmt.


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