Linderung

Mückenstiche: Diese Hausmittel helfen gegen den quälenden Juckreiz

Simone Madre

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13.7.2023, 08:55 Uhr
Zu den Hausmitteln, die gegen juckende Mückenstiche helfen, gehört Aloe Vera.

© 41330, Pixabay, LizenzCC Zu den Hausmitteln, die gegen juckende Mückenstiche helfen, gehört Aloe Vera.

In diesem Artikel:

  • Einige Hausmittel gegen Mückenstiche können das Jucken und die Schwellung lindern.
  • Wer schnell ist, kann Hitze einsetzen, damit der Stich gar nicht erst zur Qual wird. Ansonsten hilft es auch, die Stelle zu kühlen.
  • Lindernd wirken zudem verschiedene Pflanzensäfte und Essigwasser.

Insbesondere in der Nähe von Bächen und Seen, im Campingurlaub, aber auch im heimischen Garten findet man im Frühling und im Sommer Mückenschwärme. Die lästigen Insekten können schnell mal einen gemütlichen Sommerabend im Freien verderben oder eine schlaflose Nacht nach der anderen verursachen.

Nicht nur das summende Geräusch der Mücken hält uns vom Schlafen ab, sondern auch die unangenehmen und juckenden Mückenstiche. Mit diesen Hausmitteln kann man den Juckreiz schnell und effizient lindern.

Wenn eine Mücke erst einmal zugestochen hat, bildet sich ein kreisrunder roter Fleck, der schon bald juckt. Der Stich schwillt dann meistens an und der Juckreiz verstärkt sich.

Übrigens stechen nur die weiblichen Mücken, um an das benötigte Eiweiß im Blut zu kommen. Die weiblichen Mücken bohren beim Stechen ihren spitzen Rüssel in die Blutgefäße der Haut und geben dabei gleichzeitig Speichel ab. Die darin enthaltenen Substanzen hemmen die Blutgerinnung und wirken betäubend und gefäßerweiternd. Der menschliche Körper reagiert auf den Mückenspeichel, indem er den Immun-Botenstoff Histamin ausschüttet.

Dieser Botenstoff lässt unter anderem Flüssigkeit ins Gewebe austreten. Somit sorgt er für die Schwellung und das Jucken. Beides ist eine Art Abwehrreaktion des Körpers auf den Speichel. Wie sehr und wie lange es juckt, hängt einerseits davon ab, wie lange die Mücke ihr Sekret injizieren konnte und welche Stoffe es genau enthält. Andererseits reagiert jeder Körper unterschiedlich stark auf den Reiz.

Auch das Kratzen oder das Reiben von Kleidung gegen den Mückenstich kann dazu führen, dass der Körper noch einmal Histamin ausschüttet und der Stich wieder stärker juckt.

Der Juckreiz ist manchmal kaum auszuhalten, am liebsten würde man den Mückenstich aufkratzen. Dem Verlangen sollte man aber unbedingt widerstehen. Denn über die aufgekratzte Wunde können Bakterien von der Haut in die Wunde und ins Blut gelangen. Der aufgekratzte Stich kann sich entzünden und im schlimmsten Fall sogar eine Blutvergiftung hervorrufen.

Statt zu kratzen, sollte man lieber auf bewährte Hausmittel setzen. Glücklicherweise gibt es zahlreiche effektive Hausmittel gegen juckende Mückenstiche:

Sofortmaßnahme: Speichel gegen Mückenstiche

Wer gerade unterwegs ist und kein Hausmittel zur Hand hat, kann Speichel als Sofortmaßnahme nutzen. Der eigene Speichel ist eine Notfalllösung, um im ersten Moment den Schmerz zu hemmen. Zwar ist umstritten, ob die Inhaltsstoffe des Speichels wirklich den Juckreiz lindern, aber die Kühlung tut auf jeden Fall gut. Zudem wirkt Speichel leicht antibakteriell und kann mit etwas Glück einen Teil des Mückensekrets wegschwemmen.

Spitzwegerich gegen Mückenstiche

Wer gerade beim Wandern oder Spazieren unterwegs ist und von einer Mücke gestochen wird, kann ein Spitzwegerich- oder Breitwegerich-Blatt klein reißen und auf die Einstichstelle legen. Dabei tritt Pflanzensaft aus, der die Blutgerinnung fördert und für eine Linderung des Juckreizes sorgt. Zudem wirkt er antibakteriell.

Kälte gegen Mückenstiche

Kühlung mit Eiswürfeln oder Kühl-Akkus lindert wirksame die Symptome von Insektenstichen jeglicher Art. Die Kälte verkleinert die Blutgefäße und mindert die Ausschüttung derjenigen Substanzen, welche den Juckreiz weiter fördern. Das Kühlen hemmt den Entzündungsprozess effektiv.

Weißkohlblätter gegen Mückenstiche

Wer Weißkohlblätter zu Hause hat, kann diese auch gegen einen juckenden Mückenstich verwenden. Dafür werden die äußeren Blätter zerkleinert und der ausgetretene Saft auf den Insektenstich getupft. Der Saft wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern sorgt auch für eine schnelle Schmerzlinderung. Laut des Schweizer Kneipp-Verbands kann er auch Giftstoffe aus der Haut ziehen.

Zwiebel gegen Mückenstiche

Genau wie bei Wespen- oder Bienenstichen hilft eine rohe Zwiebel auch effektiv bei Mückenstichen. Die Zwiebel wird einfach in der Mitte halbiert und mit der Innenseite auf die Einstichstelle gelegt. Der Juckreiz wird nicht nur gelindert, sondern die Zwiebel desinfiziert zudem auch noch die Wunde.

Aloe Vera gegen Mückenstiche

Aloe Vera ist auch ein bewährtes Hausmittel gegen geschwollene Mückenstiche. Die Pflanze spendet nicht nur Feuchtigkeit, sondern reduziert den unangenehmen Juckreiz eines Mückenstichs und fördert das Abschwellen.

Ingwer gegen Mückenstiche

Eine Scheibe Ingwer bewirkt bei einem juckenden Mückenstich etwas Linderung. Die Knolle wird einfach in feine Scheiben geschnitten und dann auf den Stich gelegt.

Essig gegen Mückenstiche

Das beliebte Hausmittel Essig hilft auch bei juckenden Mückenstichen. Eine Kompresse mit Essigwasser desinfiziert die Einstichwunde, wirkt kühlend und lindert den Juckreiz.

Hitze gegen Mückenstiche

Ab einer Temperatur von circa 45 Grad zerfallen die Proteine im Mückenspeichel, die für eine Histaminausschüttung und damit für das Jucken sorgen. Deshalb werden Hitzestifte verkauft, die man einige Sekunden gegen den Stich drückt. Aber auch heißes Metall wie beispielsweise ein Löffel oder ein in Heißwasser getränkter Wattebausch können helfen. Achtung: Wenn der Löffel zu heiß wird, kann er Verbrennungen verursachen.

Die Hausmittel gegen Mückenstiche helfen leider nicht immer, wenn die Stelle sich entzündet. Bestenfalls lässt man es gar nicht so weit kommen, indem man sich das Kratzen verkneift und desinfizierende Hausmittel verwendet. Kommt es zu einer (bakteriellen) Infektion, kann das in einigen Fällen sogar äußerst gefährlich werden. Deshalb sollte man einen Mückenstich beobachten. Wenn sich dieser ungewohnt entwickelt, kann eine Entzündung vorliegen.

Bakterielle Infektion durch Mückenstiche

Normalerweise ist ein Mückenstich kein Grund für einen Arztbesuch. Wenn der Stich heiß wird und anfängt zu pochen oder eine starke Schwellung auftritt, sollte man allerdings einen Arzt aufsuchen. Denn durch den Stich oder das Aufkratzen können schädliche Bakterien in den Körper gelangen. Bei Streptokokken entsteht möglicherweise ein Lymphödem (eine starke Schwellung des Gewebes). Wenn die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, droht sogar eine Blutvergiftung.

Bei einer bakteriellen Infektion genügen Hausmittel nicht mehr. Dann ist meist eine Antibiotika-Therapie erforderlich. Ob man gegen eine bakterielle Infektion Antibiotika nehmen sollte, entscheidet der Arzt. Vor allem bei auftretendem Fieber sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden.

Am besten ist es natürlich, wenn man sich schon vorher vor den unangenehmen und schmerzenden Mückenstichen schützt.

Daher gibt es hier Tipps zur Prävention von Mückenstichen:

  • Regelmäßiges Duschen, da Schweißgeruch Mücken anzieht
  • Ventilator in der Wohnung
  • Engmaschige Insektengitter an den Fenstern oder Moskitonetze
  • Lange Kleidung tragen
  • Mücken-Kerzen aufstellen
  • Temperaturen im Raum möglichst kühl halten (Mücken mögen Wärme und Feuchtigkeit)
  • Stehende Gewässer meiden
  • Ätherische Öle wie Citronella, Nelkenöl oder Rosmarinöl verwenden
  • Anti-Mückenspray nutzen