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Die besten Methoden, um einen Baumstumpf zu entfernen

Elias Thiel

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18.4.2024, 07:57 Uhr
Ein Baumstumpf kann Platz verbrauchen oder eine gefährliche Stolperfalle sein. Wie wird man ihn los?

© IMAGO / imagebroker Ein Baumstumpf kann Platz verbrauchen oder eine gefährliche Stolperfalle sein. Wie wird man ihn los?

In diesem Artikel:

Baumstümpfe im Garten sehen nicht nur unschön aus, sondern versperren auch Platz für neue Pflanzen oder behindern manche Gartenaktivitäten. Die Entfernung eines Baumstumpfs erfordert jedoch spezifische Techniken und Werkzeuge. In diesem Artikel werden verschiedene Methoden vorgestellt, mit denen Sie erfolgreich Baumstümpfe im Garten entfernen können.

Die Zeit, bis ein Baumstumpf vollständig verrottet ist, variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Verrottungsprozess kann mehrere Jahre dauern, insbesondere bei größeren Stümpfen.

Die Geschwindigkeit der Verrottung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:

  • Holzart
  • Größe des Stumpfes
  • Umgebungstemperatur
  • Feuchtigkeit
  • Aktivität von Mikroorganismen

Der Prozess kann beschleunigt werden, indem verschiedene Methoden zur Anwendung kommen. Dazu gehören das Bohren von Löchern im Stumpf oder die Verwendung von Verrottungs-Beschleunigern.

Um Baumwurzeln zu entsorgen, eignen sich folgende Methoden:

Die simple Methode: Ausgraben

Simpel heißt nicht immer einfach. Einen Baumstamm zu entfernen, indem man in ausgräbt, ist zwar eine naheliegende Methode, gerade bei Tiefwurzlern wie Tannen kann der Aufwand schnell überhandnehmen. Den Baumstumpf auszugraben empfiehlt sich vor allem bei kleineren Stumpfen von flachwurzelnden Bäumen wie Fichten, Weiden oder Birken. Bei kleineren Stämmen bis zu 30 Zentimetern Durchmesser kann man diese Stümpfe einfach ausgraben.

Bei größeren Baumstümpfen gibt es einen Trick, der allerdings schon beim Fällen beachtet werden sollte. Dabei sollte der Baum nicht knapp über dem Boden gefällt werden, stattdessen lässt man den Stamm auf circa 150 Zentimetern stehen. Anschließend legt man die flachen Wurzeln um den Baum mit einem Stechspaten frei, längere Wurzeln trennt man mit dem Spaten oder wenn nötig mit einer Axt ab.

Ist der Stamm so von den Wurzeln getrennt, dient er als Hebel. Drückt man den Stamm in verschiedene Richtung zum Boden, reißen die übrigen Wurzeln ab und der Stumpf kann aus dem Boden gezogen werden. Zur Unterstützung empfiehlt es sich, übrige Erde mit einem Wasserstrahl von den freigelegten Wurzeln zu entfernen.

Baumstumpf entfernen ohne Ausgraben

Es gibt auch weniger kraftintensive Möglichkeiten, einen Baumstumpf loszuwerden. Den Stumpf verrotten zu lassen, dauert dafür etwas länger. Wie sich das beschleunigen lässt, lesen Sie hier.

Baumstumpf entfernen: Trick mit der Kettensäge

Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man den Stumpf mit einer Kettensäge in Schachbrettmuster bis zum Boden einsägen oder mit einem Holzbohrer und einer Bohrmaschine in engem Abstand einige tiefe Löcher bohren. Die Rillen und Löcher füllt man anschließend mit halb verrottetem Kompost, der mit organischem Volldünger oder Kompostbeschleuniger gemischt wurde.


In diesen Beiträgen finden Sie Tipps, wie Sie Dünger selbst herstellen können:

Kaffeesatz als natürlicher Dünger: Für welche Pflanzen eignet er sich?

Eierschalen als Dünger: Natürliche Nährstoffquelle für Pflanzen


Aber warum sollte man den Baumstumpf kompostieren? Der Kompost enthält Pilzsporen und andere Mikroorganismen, die das frische Holz zersetzen. Um die mikroskopisch kleinen Helfer zu unterstützen, sollte man ihnen jedes Frühjahr mit ein paar Handvoll organischem Volldünger oder Kompostbeschleuniger zusätzliche Nährstoffe zuführen. Da der Holzkörper des Baumstumpfs nur begrenzte Nährstoffe liefert, ist diese Maßnahme hilfreich, um den Verrottungsprozess zu beschleunigen.

Kalkstickstoff

Alternativ kann man die Löcher auch mit Kalkstickstoff füllen, um die Mikroorganismen mit lebensnotwendigem Stickstoff zu versorgen.

Unter Umständen kann der Baumstumpf bereits nach einem Jahr so stark verrotten, dass er sich leicht zerschlagen und entfernen lässt. Ohne fremdes Zutun dauert es in der Regel allerdings acht bis zehn Jahre, bis sich der Baumstumpf im Boden zersetzt hat.

Baumwurzeln abtöten mit Hausmitteln

Wartet man auf die natürliche Verrottung eines Baumstumpfes, kann einem der Baum einen Strich durch die Rechnung machen, indem er wieder neu austreibt. Bäume sind Überlebenskünstler, selbst nach dem Fällen kann sich darin neues Leben entwickeln. Wer das vermeiden will, sollte den Baumstumpf abtöten.

Baumstumpf abtöten mit Salz

Erst, wenn das Holz wirklich abgestorben ist, kann es verrotten. Dazu eignet sich verschiedene Salze, wie Bittersalz oder Steinsalz. Achtung: Herkömmliches Kochsalz ist nicht geeignet. Es würde nicht nur den Stumpf abtöten, sondern auch das umliegende Erdreich schädigen.

  1. Zunächst schneidet man den Stumpf möglichst nah am Boden ab.
  2. Mit einem großen Holzbohrer (10er-Bohrer und aufwärts) Löcher in den Stumpf bohren. Diese sollten 20 bis 30 Zentimeter tief reichen.
  3. Anschließend füllt man das Salz in die Löcher. Achten Sie darauf, etwa zwei Zentimeter Luft nach oben zu lassen.
  4. Versiegeln Sie zuletzt die Löcher, indem Sie sie mit Kerzenwachs auffüllen. So verhindern Sie, dass das Salz durch Regen oder Tauwasser aus den Löchern gespült wird.

Falls keine der genannten Methoden zur Entfernung des Baumstumpfs geeignet ist, kann man diesen auch kreativ in den Garten integrieren. Höhere Baumstümpfe können mit attraktiven Kletterpflanzen umrankt werden oder als Unterlage für ein Futterhäuschen, eine Vogeltränke oder eine bepflanzte Blumenschale dienen. Bei niedrigen Baumstümpfen kann man ein kleines Hochbeet drumherum anlegen, so gibt der Baumstumpf beim Verrotten zusätzliche Nährstoffe in die Erde ab.

Auf diese Weise lässt sich der Baumstumpf ästhetisch ansprechend nutzen und in die Gestaltung des Gartens einbeziehen. Man spart sich körperlich anstrengende Arbeit und gewinnt ein neues Dekorationselement.

  • Baumstamm ausbrennen
    Dieser Tipp ist weitverbreitet, allerdings ist davon abzuraten. Auch hier werden Löcher in den Baumstumpf gebohrt - anschließend aber mit Benzin oder Diesel und anderen Chemikalien befüllt und angezündet. Das ist nicht nur sehr umweltschädlich und gefährlich für Mensch und Tier, es ist nicht einmal effektiv. Zum einen verbrennt das Wurzelholz nur oberflächlich, zum anderen verkohlt die Oberfläche und versiegelt sie dadurch. So wird die Verrottung verzögert.
  • Baumstumpf abtöten mit Essig
    Grundsätzlich ist das Abtöten mit Essig möglich. Der Essig wird dabei direkt auf den Baumstumpf geschüttet, senkt so den pH-Wert des umliegenden Bodens und hemmt das Wachstum der Pflanze. Die Wurzeln sterben ab und der Baumstumpf verrottet. Diese Methode ist allerdings sehr langsam und noch dazu unzuverlässig. Darum sind andere Methoden vorzuziehen.
  • Kupfer
    Ein weiteres verbreitetes Hausmittel ist das Einschlagen von Kupfernägeln in das Holz. Die Nägel sollen dann Kupfer in den Baumstumpf abgeben und ihn so abtöten. Allerdings reicht die Menge an Kupfer dafür im Normalfall nicht aus, unabhängig von der Anzahl der Nägel. Effektiver wäre Kupfersulfat, das über Bohrlöcher in den Baumstumpf geleitet wird. Achtung: Kupfersulfat ist hochgiftig für Mensch und Tier, gleichzeitig schädigt es den Boden langfristig. Auch sickert es ins Grundwasser und vergiftet diese lebenswichtige Ressource. Von der Verwendung von Kupfersulfat ist deshalb dringend abzuraten.

Die Kosten variieren je nach Größe des Stumpfes, Art des Baumes, Standort, Zugänglichkeit und gewählter Methode. Hier sind einige grobe Richtwerte:

  • Eigenhändige Entfernung
    Für Gartenbesitzer, die den Baumstumpf selbst entfernen, entstehen in der Regel keine direkten Kosten, außer dem Einsatz von Werkzeugen und gegebenenfalls Materialien. Diese bleiben jedoch überschaubar.
  • Mieten von Ausrüstung
    Wer Spezialwerkzeuge wie eine Wurzelschneidemaschine oder eine Baumstumpffräse mietet, muss mit entsprechenden Mietkosten rechnen. Die Preise variieren je nach Vermieter und Standort. Eine unverbindliche Anfrage ist jederzeit beim Baumarkt in der Nähe möglich.
  • Professionelle Dienstleistungen
    Die Beauftragung eines professionellen Gärtners zur Entfernung des Baumstumpfes ist die teuerste Variante. Das Entfernen von Baumstümpfen erfordert Fachkenntnisse und spezielle Maschinen. Der Fachmann berechnet in der Regel zwischen 90 und 110 Euro pro Stunde. Einige Betriebe verwenden auch eine pauschale Berechnungsmethode pro Zentimeter Stammdurchmesser oder basierend auf dem Umfang. Dabei sind üblicherweise ein bis zwei Euro pro Zentimeter gängig. Wenn beispielsweise eine Birke einen Durchmesser von 80 bis 90 Zentimeter hat, beträgt der Umfang etwa 240 bis 270 Zentimeter. Zusätzlich können Anfahrtskosten von bis zu 100 Euro je nach Entfernung zwischen Betrieb und Garten anfallen.

Die Preise können allerdings stark variieren, abhängig von der Größe des Stumpfes, der Komplexität der Arbeit und den örtlichen Marktbedingungen. Daher ist es empfehlenswert, mehrere Kostenvoranschläge von verschiedenen Anbietern einzuholen, um die beste Option zu finden.

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