Energieverbrauch

Ganz einfach bares Geld sparen: So verbraucht Ihr Kühlschrank weniger Strom

Simone Madre

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29.6.2022, 09:04 Uhr
Die richtige Kühlschrank-Temperatur ist wichtig, denn nur ein Grad niedriger bedeutet einen etwa fünf bis sechs Prozent höheren Stromverbrauch.

© Pexels, Pixabay, LizenzCC Die richtige Kühlschrank-Temperatur ist wichtig, denn nur ein Grad niedriger bedeutet einen etwa fünf bis sechs Prozent höheren Stromverbrauch.

  • Der Kühlschrank gehört zu den Küchengeräten, die das ganze Jahr über in Betrieb sind. Entsprechend hoch ist der Anteil am Stromverbrauch.
  • Auch ein Grad hin oder her kann einen Unterschied machen - welche Temperatur optimal ist, lesen Sie hier.
  • Nicht nur die Temperatur ist entscheidend: Man sollte auch die Tür nicht zu lange offen stehen lassen und den Kühlschrank bei Bedarf abtauen.

Die richtige Kühlschranktemperatur sorgt dafür, dass die wichtigen Vitamine und Nährstoffe der Nahrungsmittel nicht verloren gehen und die Lebensmittel länger haltbar bleiben. Zudem kann man mit der passenden Temperatur-Einstellung den Stromverbrauch möglichst gering halten.

Richtige Kühlschranktemperatur einstellen: Welche Temperatur sollte der Kühlschrank haben?

Die optimale Temperatur für den mittleren Bereich des Kühlschranks liegt bei 7 Grad Celsius. Zur Orientierung: Bei Kühlschränken, die über kein integriertes Thermometer, sondern nur einen einfachen Regler verfügen, entspricht das meistens den Stufen eins oder zwei bei einem siebenstufigen Drehregler. 1 steht hierbei für die wärmste Einstellung, 7 für die kälteste.

Moderne Geräte weisen heute teilweise sogar eine digitale Anzeige sowie ein Touch-Display zur Regelung auf. Generell wird die Energienutzung der modernen Kühlgeräte immer effizienter. Eins haben jedoch alle Geräte gemeinsam: Wenn die Temperatur nur ein Grad niedriger ist, bedeutet dies einen etwa fünf bis sechs Prozent höheren Stromverbrauch. Umso mehr lohnt sich ein genauer Blick auf die Kühlschranktemperatur.

Eine Orientierung an 7 Grad Celsius als Kühlschranktemperatur im mittleren Fach gilt als allgemeine Empfehlung. In den Sommermonaten kann es bei steigenden Temperaturen erforderlich sein, die Energiezufuhr etwas zu erhöhen, damit die empfohlene Kühlschranktemperatur bestehen bleibt. Je nach Außentemperatur ist es dann sinnvoll, die Temperatur mit den Regler-Stufen drei bis fünf zu justieren, bis die gewünschte Temperatur von 7 Grad Celsius wieder erreicht wird.

Doch wie lässt sich die Kühlschranktemperatur eigentlich überprüfen? Wenn der Kühlschrank kein Display hat, kann man auch alternativ die Temperatur selbst messen. Dafür stellt man einfach ein Glas Wasser in das mittlere Fach seines Kühlschranks und misst nach 24 Stunden die Temperatur. Denn viele Kühlschränke sind zu kalt eingestellt.

Eine weitere Faustregel: Wenn die Butter im Butterfach steinhart ist, ist der Kühlschrank vermutlich zu kalt eingestellt. Das Butterfach findet sich oben in der Tür und ist daher der wärmste Bereich des Kühlschranks. Für das Gefrierfach ist übrigens eine Temperatur von -18 Grad Celsius empfehlenswert.

Warum ist die richtige Kühlschranktemperatur so wichtig?

Der Kühlschrank und die Gefrierkühltruhe gehören zu den Küchengeräten, die das ganze Jahr in Betrieb sind. Entsprechend hoch ist auch der Anteil des Kühlschranks am Stromverbrauch. Nicht selten stehen die Kühl- und Gefrierschränke in einem Haus für insgesamt 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Haushalts. Anpassungen der Temperatur können folglich einen großen Einfluss auf die Stromrechnung haben. Und wer spart nicht gerne etwas Stromkosten ein?

Die Temperaturzonen im Kühlschrank: Wo sollte man Lebensmittel am besten lagern?

Jeder Kühlschrank hat unterschiedliche Kühlzonen. Beispielsweise ist es an der Rückseite des Kühlschranks häufig kühler, da sich dort das Kühlaggregat befindet. Aufgrund der höheren Dichte steigt warme Luft nach oben und kalte Luft sinkt nach unten. Im Gemüsefach, welches häufig durch eine Glasscheibe abgetrennt ist, kann die Kälte allerdings nicht absinken, weshalb die Temperatur dort etwas höher ist. Deshalb sollte man die Lebensmittel gezielt auf die verschiedenen Temperaturzonen verteilen. Schließlich hat jedes Lebensmittel unterschiedliche Bedürfnisse, was die optimale Verwahrung angeht.

Im Folgenden erfahren Interessierte, wie die Lebensmittel im Kühlschrank richtig eingeräumt und gelagert werden:

Mit einem Unterschied von circa sechs Grad ist die Kühlschranktemperatur oben also entsprechend wärmer als unten. Beispielsweise ergibt sich die folgende Temperaturverteilung:

8° Celsius im obersten Fach: Das oberste Fach eignet sich besonders gut für Käse, Geräuchertes, rohen Schinken oder gut verpackte Speisereste.

5° Celsius im mittleren Fach: Im mittleren Fach können optimal Milchprodukte, Quark, Joghurt oder H-Milch gelagert werden. Zugleich kann man hier geöffnete Obst- und Gemüse-Gläser aufbewahren.

2° Celsius im unteren Fach: Das unterste Fach ist die kälteste Zone und daher ideal für die Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch sowie angebrochenen Waren wie Milch oder Sahne geeignet.

8° Celsius im Obst- und Gemüsefach: Das Gemüsefach ist, wie es der Name bereits sagt, der ideale Aufbewahrungsort für Obst und Gemüse. Im Obst- und Gemüsefach landen beispielsweise Aprikosen, Beeren oder Kirschen sowie Gemüse wie Blattsalat, Pilze, Spinat, Spargel, Sellerie oder Möhren.

Südfrüchte wie Mango, Ananas, Melonen, Zitrusfrüchte oder Bananen gehören nicht in den Kühlschrank, da diese die niedrige Temperatur nicht gewöhnt sind und sich braune Stellen bilden. Wer einen Aromaverlust bei Gemüsesorten mit hohem Wassergehalt vermeiden möchte, sollte auch Paprika, Zucchini, Tomaten und Gurken nicht im Kühlschrank lagern.

Lebensmittel wie Knoblauch, Kartoffeln oder Zwiebeln gehören ebenfalls nicht in den Kühlschrank, sondern lieber in den Keller oder die Speisekammer.

10° bis 15° in der Kühlschranktür: Die Kühlschranktür ist der Bereich eines Kühlschranks mit den höchsten Temperaturen. Schon durch die Konstruktionsweise eignet sich die Kühlschranktür vor allem für die Aufbewahrung von Säften, Getränkeflaschen, Aufstriche, Soßen oder Marmelade. Die wärmste Temperatur herrscht im Kühlschrank ganz oben in der Tür, dort können zum Beispiel Eier oder Butter aufbewahrt werden.

Energie sparen beim Kühlschrank: Die besten Tipps

Volumen des Kühlschranks optimal nutzen

Ein voller Kühlschrank ist aus der energetischen Perspektive besser als ein leerer Kühlschrank. Wer die Tür öffnet, sorgt dafür, dass kühle Luft entweicht und die einströmende warme Luft erst wieder heruntergekühlt werden muss. Je voller der Kühlschrank, desto weniger spielt dieser Effekt eine Rolle.

Daher sollte man schon beim Kauf eines Kühlschranks darauf achten, wie viel Platz man wirklich benötigt. Grundsätzlich gilt ein Nutzvolumen von 50 Litern pro Haushalt und Person als empfehlenswert. Bei einer dreiköpfigen Familie scheint ein Kühlschrank mit 150 bis 200 Liter Fassungsvermögen eine gute Wahl – natürlich immer abhängig von den persönlichen Bedürfnissen.

Weitere Energiespar-Tipps:

- Den Kühlschrank nicht in der Nähe von Wärmequellen aufstellen oder in direkter Sonneneinstrahlung positionieren
- Den Kühlschrank nicht kälter als nötig einstellen
- Die Kühlschranktür so selten und kurz wie möglich öffnen
- Den Kühlschrank regelmäßig abtauen, um die optimale Kühlleistung sicherzustellen
- Vorgekochte Mahlzeiten vollständig abkühlen lassen, bevor man sie in den Kühlschrank räumt
- Gefrorene Mahlzeiten im Kühlschrank auftauen lassen und die entweichende Kälte sinnvoll nutzen

Lebensmittel in den Kühlschrank einräumen: So geht’s

1. Schnell einräumen: Die eingekauften Lebensmittel sollten schnellstmöglich im Kühlschrank landen.
2. Luft lassen: Der Kühlschrank sollte nicht komplett befüllt werden, damit die Luftzirkulation und Kühlleistung nicht nachlassen. Der Wasserablauf an der Rückwand sollte nicht blockiert werden.
3. Alte Lebensmittel nach vorne: Neue Produkte sollten stets hinter den älteren Produkten gelagert werden, damit alle Lebensmittel vor ihrem Ablaufdatum verbraucht werden.

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