Raubüberfall in Engelthal: Tätersuche dauert an

6.10.2016, 21:00 Uhr

Zwischen 3 Uhr und 7.40 Uhr sind die Täter laut Polizei am Dienstagfrüh in das Anwesen an der Hauptstraße eingedrungen. Bei dem Opfer handelt es sich um den Inhaber der Bäckerei, die sich im Erdgeschoss des Hauses befindet. Die Einbrecher überraschten den 68-Jährigen im Schlaf, fügten ihm schwere Verletzungen zu und ließen ihn — nachdem sie mehrere Tausend Euro ergattert hatten — gefesselt und hilflos zurück.

"Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl und die damit verbundenen psychischen Probleme oft mehr zu schaffen als der materielle Schaden und der Verlust von Gegenständen mit ideellem Wert", sagt Bianca Biwer, Bundesgeschäftsführerin des "Weißen Rings", der sich um Opfer von Kriminalität und Gewalt kümmert.

Biwer fordert die Politik zum Handeln auf. "Das Delikt des Wohnungseinbruchs muss in das Opferentschädigungsgesetz auf-genommen werden, das Leistungsansprüche der von Straftaten Geschädigten regelt. Bisher wird der Aspekt der psychischen Gewalt dort ausgeklammert. Untersuchungen zeigen aber, dass Opfer von Wohnungseinbrüchen oft behandlungsbedürftige seelische Belastungen mit Krankheitswert erleiden, die sie in ihrem späteren Leben einschränken."

Keine Lebensgefahr

Der 68-jährige Mann kam aufgrund seiner Verletzungen in ein Krankenhaus. "Lebensgefahr besteht nicht", sagte Michael Konrad vom Polizeipräsidium Mittelfranken. Am Dienstag sei der Engelthaler allerdings nicht vernehmungsfähig gewesen. Die Kripo wollte den 68-Jährigen aber noch im Laufe des gestrigen Tages befragen. Genaue Angaben zum Tathergang und den Tätern lagen bei Redaktionsschluss jedoch noch nicht vor.

Derweil befragten gestern in Engelthal mehrere Polizeibeamte die Nachbarschaft des 68-Jährigen nach verdächtigen Fahrzeugen oder Personen in der Tatnacht im Bereich der Hauptstraße. Wer etwas bemerkt hat, kann sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken melden (Telefon 0911/2112- 3333).

Übertriebene Angst, nun auch Opfer einer solchen Gewalttat zu werden, müsse aber keiner haben, beschwichtigt die Polizei. Wer sich dennoch in Sachen Einbruchschutz beraten lassen will, kann sich zum Beispiel an die Polizeiberatung Zeughaus in Nürnberg wenden (Telefon 0911/2112-5510) oder an jede Polizeidienststelle.
 


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