Oberbürgermeister kommt ins Reden

22.11.2008, 00:00 Uhr

Erzählnacht, das heißt: Buch aufschlagen, vorlesen, gähnen, gehen. Stimmt? Stimmt nicht. Von einer hohen Kunst und einer echten Herausforderung für Menschen wie du und ich spricht Martin Ellrodt. «Es geht nicht um niedergeschriebene Geschichten, sondern um den freien Vortrag.» Keine leichte Sache, erst recht, wenn man Publikum hat.

Der Nürnberger ist Profi-Erzähler mit Seminar- und VHS-Erfahrung. Er moderiert die 1. Fürther Erzählnacht, für die im (noch) leer stehenden Stadtmuseum heute Abend 80 Zuhörerstühle bereitstehen. «Es ist ein Experiment. Wir sind äußerst gespannt, welchen Verlauf diese Nacht nehmen wird», sagt Ellrodt. Mit einer Regel verfährt er übrigens strikt: Zwischen zwei und zehn Minuten darf jeder Erzähler aufs Podium klettern. Ab Minute elf wird Ellrodt ungemütlich. Diskussionen über das Gehörte? Nur, wenn sich der Vortragende kurz gefasst und eine Lücke im Zeitplan hinterlassen hat.

Initiiert hat die Nacht das Team des Quartiersmanagements in der Hirschenstraße. Alexandra Schwab und Eva Göttlein sprachen ihre Laufkundschaft wochenlang auf den 22. November an; so stehen nun 30 Fürther auf der Abendliste. Erlaubt ist aber auch der Auftritt von Zuhörern, die der spontane Erzählrappel packt. Einen roten Themenfaden gibt es nicht. Es zeichne sich, so Ellrodt, jedoch ab, dass persönliche Erinnerungen im Vordergrund stehen werden.

Zu den Erzählern gehören Kinder der Grundschule Rosenstraße und der «Pfisterkiste» sowie die in Fürth nicht ganz unbekannten Herren Thomas Jung (Oberbürgermeister), Markus Braun (Bürgermeister) und Joachim Krauße (Baureferent). Der erzählende OB wird gegen 18.30 Uhr erwartet.

Der Eintritt ist frei, Pausenmusik machen die Band «Geranien und Katzenjammer» sowie Dudelsack- und Flötenexperte David Bradfield. mab