Dorfgestaltung

Poppenreuth macht Druck aufs Fürther Rathaus

15.5.2017, 16:00 Uhr
Poppenreuth macht Druck aufs Fürther Rathaus

© Foto: Armin Leberzammer

Drei Themen brennen dem Verein gewaltig auf den Nägeln: "Das sind die Dorfentwicklung, der Verkehr und die marode Dorfscheune in der Poppenreuther Straße, die dringend sanierungsbedürftig ist", zählt der Architekt und Berater des Vereins Günther Wörnlein auf. Bis zu 150 Bürger hatten ein Jahr lang mit Ideen an einem das ganze Dorf übergreifenden Gesamtkonzept mitgearbeitet, 25 000 Euro hat der Verein Dorfgestaltung ausgegeben. Allerdings findet er seine Bemühungen vom Bau- und Werkausschuss der Stadt Fürth nicht gebührend gewürdigt, weshalb der erste Vorsitzende Rudi Pfann in der Pfarrscheune Oberbürgermeister Thomas Jung seine Ansichten unterbreitete.

Zu den kurzfristig zu bearbeitenden Schwerpunkten zählen die Schaffung des bereits seit vier Jahren geforderten Fußgängerübergangs an der Hans-Böckler-Straße zwischen Rewe und Aldi. Sodann die Sanierung der Dorfscheune, der freie Blick zwischen Kirche und Glockenstraße, der nicht zugebaut werden dürfe, und die Durchsetzung von Tempo 30 im Ort durch größere Hinweisschilder und Bodenmarkierungen.

Zu den langfristigen Schwerpunkten zählen der Innenausbau der Dorfscheune für eine noch zu ermittelnde Nutzung, Straßenverengungen im Ort zur Reduzierung des Schleichverkehrs sowie das dauerhafte Freihalten von Sichtachsen und das Ausweisen von Entwicklungsflächen. Für OB Jung gehört der freie Blick auf Poppenreuth zum "unverhandelbaren Zentralpunkt der Ästhetik". Eine Bebauung des Gebiets zwischen Glockenstraße und Kirche komme für ihn nicht in Frage. Ein kompletter Baustopp in Poppenreuth sei aber auch nicht zu gewährleisten.

Auch die Scheune als ortsprägendes Bauwerk sollte erhalten bleiben, doch wolle er schon wissen, wozu sie genutzt werde. Das städtische Verkehrsplanungsamt indes sei aktuell völlig ausgelastet mit den Vorbereitungen zur "Gutachterschlacht" (Jung) zwischen der Deutschen Bahn und der Stadt Fürth im Oktober sowie den aktuellen Planungen zur Verkehrsentwicklung. Deshalb müsse Poppenreuths Verkehrsplanung bis Oktober noch zurückstehen.

Insgesamt zeichne sich Poppenreuth in Jungs Augen vor allem durch eine sehr gute Versorgungslage aus. Auf jeden Fall sei der Ort "nicht das Afrika von Fürth". Eine Gefahr sieht der Jung allerdings in der möglichen Verbauung des Knoblauchlands mit Gewächshäusern.

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