Nach Brandanschlägen: Soko "Vorra" tappt im Dunkeln

16.12.2014, 13:22 Uhr
Die Soko "Vorra" erhielt nach den Brandanschlägen zwar Hinweise, eine Spur fehlt allerdings noch.

© ToMa-Fotografie Die Soko "Vorra" erhielt nach den Brandanschlägen zwar Hinweise, eine Spur fehlt allerdings noch.

Noch fehlt der "Sonderkommission Vorra" eine heiße Spur. Polizeibeamte hatten am Wochenende in der Ortschaft rund 1000 Flugblätter verteilt, in denen sie die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach den Tätern aufforderten. Für Hinweise, die zu deren Ergreifung führen, ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Bislang allerdings vergeblich.

Nach Polizeiangaben werden die Vor-Ort-Ermittlungen der Kripo wohl noch bis Ende der Woche dauern. Mittels einer speziellen Digitalkamera, die 360 Grad Aufnahmen ermöglicht, werde der Tatort derzeit durchleuchtet. Die Sonderkommission setzt nun auch auf die Unterstützung sogenannter Profiler. Die Kripospezialisten wollen anhand der Tatumstände ein Profil des oder der Täter entwerfen. Auf diese Weise solle versucht werden, den Kreis der Verdächtigen einzuschränken, erläuterte eine Polizeisprecherin am Dienstag in Nürnberg. Beamte der OFA (operative Fallanalyse) sind in die Ermittlungen ebenfalls eingeschaltet.

Unbekannte hatten Ende vergangener Woche in dem 1700-Einwohner-Ort einen als Flüchtlingsunterkunft umgebauten Gasthof samt Scheune sowie ein frisch renoviertes Wohnhaus in Brand gesteckt. Auf ein Nebengebäude sprühten die Unbekannten eine Neonaziparole sowie zwei Hakenkreuze. Ursprünglich hatten im Januar rund 70 Flüchtlinge die Unterkünfte beziehen sollen.

Nach den Brandanschlägen sind sie aber erst einmal unbewohnbar. Am Sonntag hatten mehrere hundert Bürger mit einer Menschenkette ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit gesetzt. Bereits am Samstag waren mehrere 100 Menschen in Vorra gegen Rassismus auf die Straße gegangen. Am Sonntag bildeten mehrere Hundert Bürger in dem mittelfränkischen Ort eine Menschenkette um das beschädigte Gebäude.

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