Minister Brunner empfiehlt Genuss des Aischgründers

31.8.2014, 11:30 Uhr
Minister Brunner empfiehlt Genuss des Aischgründers

© Harald Munzinger

Am Samstag, 6. September, kommen ab 10 Uhr die Liebhaber des Aischgründer Karpfens auch auf dem 12. „KarpfenMarktPlatz“ wieder auf ihre Kosten. “Neben dem traditionell gebackenen Karpfen von der Familie Schörger wird auch das Gastronomische Bildungszentrum Rothenburg (GBZ) unter der Leitung von Roland Pfeifer erneut kulinarische Karpfenköstlichkeiten am Markplatz zubereiten“, kündigt es Wirtschafsreferent Harald Heinlein an, der die Organisation der ThemenMarktPlätze vom Agendakreis Wirtschaft übernommen hat. Da der Karpfen dreimal schwimmen soll - im Wasser, Fett und schließlich Bier oder Wein - wird es auch an diesen Getränken nicht mangeln.

Offiziell eröffnen werden den „KarpfenMarktPlatz“ Karpfenkönigin Katrin Uano und Erster Bürgermeister Klaus Meier um 10.30 Uhr. Heinlein: „Das Karpfenland Aischgrund und die Tourist-Information der Stadt Neustadt präsentieren touristische Angebote aus der Region, weiterhin finden die Gäste umfangreiche Informationen zum Aischgründer Karpfen und die Künstlerin Elke Rogler-Klukas sorgt für ein kreatives Kinderprogramm“. Parallel zum Themenmarkt findet, wie jeden Samstag, der traditionelle Bauernmarkt statt.

Sinnbild regionaler Kreisläufe

Für Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ist „die Karpfenerzeugung ein Sinnbild für einen regionalen Wirtschaftskreislauf„. Den Verzehr des Fisches aus naturnaher sowie umweltschonender und artgerechter Zucht - mit der Sonne als einzige Energiequelle - werde daher auch von Greenpreace und  dem World Wide Fund For Nature (WWF), eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen der Welt, empfohlen.

Minister Brunner empfiehlt Genuss des Aischgründers

© Harald Munzinger

Mit dem EU-Siegel der „geschützten geographischen Angabe“ (g,g,A.) sei neben der Herkunft auch eine besondere Qualität gesichert. Der Agrarminister empfiehlt, in den Karpfenzeit zu den zahlreichen „Fischküchen“ im Aischgrund zu fahren und den Karpfen als Spezialität zu entdecken, die zudem auch noch fettarm und reich an gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren sei. Brunner: „Es lohnt sich“.

Nach Mitteilung seines Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sei die „bäuerliche kleinstrukturierte Karpfenerzeugung in Europa nahezu einzigartig“. Im Aischgrund gebe es heute 7185 Teiche mit einer Gesamtfläche von 2800 Hektar, die von etwa 1200 Teichwirten bewirtschaftet würden. Bei der Touristinformation Steigerwald geht man davon aus, dass die Teichwirtschaft nur von etwa 30 Betrieben im Vollerwerb erfolge, die meisten teilweise nur ein Tagwerk großen Weiher im Nebenerwerb bewirtschaftet würden.

Reizvolle Kulturlandschaft

Der Aischgrund gilt als eines der bekanntesten Teichgebiete Deutschlands, das eine einmalige, über Jahrhunderte gewachsene, reizvolle Kulturlandschaft bilde. Diese sei auch Grundlage für die Entwicklung einer sehr artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Der über Jahrhunderte aus dem ursprünglich länglichen Schuppenkarpfen entwickelte Spiegelkarpfen „ist eine der hochrückigsten Karpfenlinien der Welt“, ist es Informationen des Agrarministeriums zu entnehmen. Er entwickelt sich in drei Jahren (Sommern) aus winzigster Brut, von der anfangs 2000 auf einen Teelöffel passen, zur Aischgründer Spezialität mit einem gewünschten Gewicht von zwei bis drei Pfund.

Die Beurteilung der Wachstumsphase dieses Jahres fällt unterschiedlich aus. Sie reicht von sehr zufriedenen Kommentaren über die klimatischen Bedingen, die im „milden Aischgrund“ als ideal gelten, bis zu Berichten über Probleme mit Wasser- und Sauerstoffmangel in der Hitze- und Trockenphase im Frühsommer oder der zu frühen Abkühlung von Weihern, in denen die Karpfen bei Wärme den meisten Appetit entwickeln und durchaus noch etwas hätten „zulegen“ können. Insgesamt aber können sich die Feinschmecker auf eine Saison mit ausgezeichneten traditionellen oder variantenreichen Karpfenspezialitäten freuen,  wie sie  in den „Aischgründer Karpfenschmeckerwochen“ angeboten werden.

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