Rückschau und Ausblick beim Neujahrsempfang in Uehlfeld

18.1.2015, 10:43 Uhr
Rückschau und Ausblick beim Neujahrsempfang in Uehlfeld

© Harald Munzinger

Auch wenn dies nur ein kleiner Baustein gewesen sei, „war es doch für uns ein Baustein“. Das Problem der Erweiterung habe man zwar noch vor sich und es werde Uehlfeld wohl auch noch über Jahre begleiten, doch sah Stöcker die Gemeinde mit der Eigentumsschutzgemeinschaft (ESG) „auf einem guten Weg, für die Betroffene eine Lösung zu suchen, die realistisch und auch umsetzbar ist“.

Habe „der Wahlkampf auch seine Opfer gefordert“ habe - die Gemeinderatswahl muss nach erfolgreicher Klage von Udo Schmidt wiederholt werden, vorgesehen am 15. März - habe er nach Stöckers Ausführungen „auch bewirkt, dass bis heute kein Wasserschutzgebiet wie von der FWF beantragt, ums 15fache größer, als das vorhandene ausgewiesen wurde“.

Der Bürgermeister freute sich über die Denkmalprämierung des Torhauses sowie über den neuen Pfarrer Dr. Wolfgang Schuhmacher, der sich als weltoffen und ehrlich erweise und „in seinem Job verdammt gut ist“. Angeschnitten wurden auch weitere Bauausführungen am Naturerlebnispfad Weisach, die Generalsanierung des Festplatzes nach mehr als einem Jahrzehnt mit über 10.000 Euro sowie die Sanierung der „Schlosshecke“ mit 80-prozentiger Förderung und die Installation des Karpfen-Spielgerätes.

Besondere Bedeutung maß Stöcker der Gründung des interkommunalen Verbundes „Mittlere Aisch - östlicher Steigerwald“ mit den Gemeinden Münchsteinach, Vestenbergsgreuth, Dachsbach, Gerhardshofen und Uehlfeld bei. Diesen kommentierte er als „Chance, um in Zukunft gegenüber den Städten und Ballungsräumen bestehen zu können“.

Bei den Dorferneuerungen in Tragelhöchstädt, Demantsfürth und Peppenhöchstädt sei es „kräftig zur Sache gegangen“. Der Gemeinderat habe sich vorgenommen, jedes Jahr 300.000 Euro bereit zu stellen. Er hoffe, so Stöcker, dass die Steuereinnahmen weiter sprudelten, um mit ihnen und Rücklagenentnahmen „in den nächsten Jahren das vorgegebene Tempo beibehalten zu können“. Als beispielhaft nannte er die Eigenleistungen der Bürger aus Peppenhöchstädt mit sehr großem, persönlichem Einsatz bei den Umbauarbeiten am Dorfgemeinschaftshaus.

Keine Ärzte mehr auf dem Land?

Als „Sorgenkind, das uns noch sehr unter den Nägeln brennt“ sprach er die Landarztproblematik an. Auf dem Land schließe eine Praxis nach der anderen und in den Städten stapelten sich die Ärztehäuser. „Sollen wir Kommunen in Zukunft unsere Alten und Kranken in Bussen in die Städte fahren, damit sie eine ärztliche Behandlung erfahren“, stellte der Bürgermeister die bange Frage, „wo hier die Gleichstellung des ländlichen Raumes gegenüber den Städten bleibt“. Sie sollte zugleich an Notruf an die Politiker sein.

Rückschau und Ausblick beim Neujahrsempfang in Uehlfeld

© Harald Munzinger

Um auch in der Zeit, in der Uehlfelds Gemeinderat wegen der Neuwahl außer Kraft gesetzt ist, einen Haushalt zu haben, in dem sich die Verwaltung und auch der Bürgermeister rechtssicher bewegen könnten, sei dieser erstmals schon im Dezember verabschiedet worden, schlug Stöcker den Bogen zur Vorschau 2015, für das auch die Jahresanträge für die Städtebauförderungsprogramme gestellt seien. Die Dorferneuerung in Tragelhöchstädt werde ihren Abschluss finden, in Demantsfürth solle der Straßenzug fertig gestellt werden und in Peppenhöchstädt gehe es am Dorfgemeinschaftshaus und der Umfeldgestaltung weiter, kündigte der Bürgermeister an. Mit dem Abschluss des Neubaugebietes in Schornweisach werde man „mit weiteren attraktiven Bauplätzen punkten können“.

Beim DSL-Ausbau habe Uehlfeld vor vier Jahren bereits eine Vorreiterrolle in der Region übernommen und mit einer Zuzahlung von über 200.000 Euro das schnelle Internet in den Ort gebracht. Vor einiger Zeit sei die Aufrüstung auf das V-DSL mit einer Leistung von bis zu 50 MB erfolgt und nun komme die Phase der „Nachverdichtung“. Für sie werde über ein Ingenieurbüro der Antrag gestellt, um ins Auswahlverfahren zu kommen. Bei den vorhandenen Voraussetzungen, könne Uehlfeld wohl mit wenig Aufwand eine sehr gute Versorgung auch für die Ortsteile erwirken, gab sich Stöcker optimistisch.

Könne in den nächsten Wochen ein langfristiger Mietvertrag mit der Verwaltungsgemeinschaft als Mieter abgeschlossen werden, könne die schon lange geplante Sanierung der alten Molkerei schnell in die Planungsphase gehen und mit einem Architekten der Vortrag für Sanierung und Umbau unterzeichnet  werden, führte der Bürgermeister aus. Mit einem Sitzungssaal und einer Bibliothek im neuen „Querbau“ würde ein neues Kapitel in der „Rathausgeschichte“ der zentralen Aischtalgemeinde geschrieben. Überarbeitet und um die energetische Sanierung erweitert worden sei das Fassadenprogramm der Gemeinde, was am Vortrag in einem Vortrag dargelegt worden war. Damit, so Stöcker, seien „noch interessantere Ansatzpunkte für die Sanierung von Altgebäuden gegeben worden“.

Wie so oft habe man sich sicher „theoretisch mehr vorgenommen, als wir praktisch schaffen können“. Doch habe man sofort Ersatz, wenn ein Projekt ausfalle. So werde für ihn bestimmt keine Langeweile aufkommen, scherzte Werner Stöcker. Die sollte er allerdings auch in den letzten vier Jahren nicht haben! Und schon gar nicht in einem bewegten 2014, in dem er bei Erntedankfest in Pommern dem Erzbischof von Danzig die Friedenstaube überreicht hatte. Sie sollte nun auf der Neujahrsmünze Uehlfelds „unser Zeichen für Frieden in Europa und auf der ganzen Welt sein“, so Bürgermeister Stöcker mit sorgenvollem Blick auf Glaubenskriege und die jüngsten Terroranschläge in Frankreich.

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Uehlfeld wurden auch engagierte Bürger geehrt.

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