80 Cent Stundenlohn: 5000 neue Jobs für Asylbewerber

13.7.2018, 11:53 Uhr
Schon jetzt gibt es im Freistaat 3000 solcher Jobs, vorwiegend in den Flüchtlingsheimen, aber auch in Bauhöfen und Gärtnereien der Kommunen oder als Schülerlotsen.

© Mark Johnston Schon jetzt gibt es im Freistaat 3000 solcher Jobs, vorwiegend in den Flüchtlingsheimen, aber auch in Bauhöfen und Gärtnereien der Kommunen oder als Schülerlotsen.

Der Haken an diesen Beschäftigungen: Sie werden mit 80 Cent pro Stunde vergütet. Asylbewerber können sogar verpflichtet werden, die Stellen anzunehmen, andernfalls verlieren sie den Anspruch auf staatliche Leistungen.

Schon jetzt gibt es im Freistaat 3000 solcher Jobs, vorwiegend in den Flüchtlingsheimen, aber auch in Bauhöfen und Gärtnereien der Kommunen oder als Schülerlotsen. Gedacht sind diese Beschäftigungen für Asylbewerber im laufenden Verfahren oder für Flüchtlinge, deren Antrag abgelehnt wurde, die aber weiter in Deutschland geduldet sind.

Ohnehin ist es für Flüchtlinge nicht einfach, eine Arbeit im normalen Stellenmarkt zu finden. Ein absolutes Beschäftigungsverbot besteht für Menschen, die aus "sicheren Herkunftsstaaten" kommen.


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Bleibeperspektive als Kriterium

Das sind etwa Albanien, Kosovo, Montenegro, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie die afrikanischen Staaten Ghana und Senegal. Alle anderen, die nicht verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, dürfen sich nach drei Monaten eine Stelle suchen. Über die Erlaubnis entscheiden aber die Ausländerbehörden. Da geht es um Deutschkenntnisse und die "Bleibeperspektive". Oftmals ist das Problem, dass Ausbildungen oder Studienabschlüsse nicht anerkannt werden.

SPD, Grüne und FDP halten die schlecht bezahlten Jobs nur für die zweitbeste Lösung. Ein schnellerer Zugang zum Arbeitsmarkt wäre den Parteien lieber. Auch die Wirtschaft würde lieber mehr junge Flüchtlinge ausbilden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Aktuell besonders beliebt sind junge Afghanen, doch ausgerechnet ihnen droht die Ausweisung in ihr Heimatland.

Die Freien Wähler haben inzwischen darüber nachgedacht, den Stundenlohn auf 1,05 Euro anzuheben.

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