Abgesegnet: Die Landesausstellung kommt nach Nürnberg

6.3.2015, 15:40 Uhr
Oberbürgermeister Maly freut sich auf die Ausstellung mit historischem Hintergrund. Im Mai 2016 soll sie in Prag beginnen, im Oktober dann nach Nürnberg kommen.

© Stefan Hippel Oberbürgermeister Maly freut sich auf die Ausstellung mit historischem Hintergrund. Im Mai 2016 soll sie in Prag beginnen, im Oktober dann nach Nürnberg kommen.

Sie wird Karl IV. (1316- 1378) anlässlich dessen 700 Geburtstages gewidmet sein, einem philosophisch geprägten und weltoffenen Kaiser, der häufig als der "Erste Europäer" bezeichnet wird. Eine gemeinsame Landesausstellung mit dem direkten Nachbarn markiert laut Spaenle eine Wiederaufnahme der über Jahrhunderte hinweg sehr intensiven Beziehung zwischen Bayern und Böhmen, die im 20. Jahrhundert schreckliche Wunden erleiden musste.

„Die gemeinsame Ausstellung zeigt, dass der Fall der Mauer 1989 den Weg zu einer neuen Freundschaft zwischen den Nachbarn frei gemacht hat“, erklärte Spaenle weiter. Auch Hausherr Großmann freut sich über eine willkommene Gelegenheit, die zahlreichen Exponate des GMN in einem europäischen Rahmen präsentieren zu können: „Die Landesausstellung ist eine große Chance, Fachwissen zusammenzubringen und gemeinsam eine fulminante Sonderschau zu Kaiser Karl IV. sowohl in Prag als auch in Nürnberg zu zeigen.“

Würdigung als wichtiger Bestandteil des Dialogs

Geplant ist derzeit, die Landesausstellung zu Karls Geburtstag im Mai 2016 zunächst in Prag zu beginnen und dann im Oktober nach Nürnberg zu überführen. Dabei sollen auch die Landkreise und Städte entlang der „Goldenen Straße“ zum Zuge kommen. Für den Freistaat hat das Haus der bayerischen Geschichte unter Direktor Richard Loibl die Federführung übernommen, der mit seinem Team bereits die inhaltlichen Details plant. Der tschechische

Generalkonsul Milan Coupek reiste extra aus München an, um bei der Unterzeichnung dabei zu sein - und würdigte sie als wichtigen Bestandteil des tschechisch-bayerischen Dialogs der letzten Jahre.

Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly blickt freudig auf eine Ausstellung zu Ehren einer historischen Persönlichkeit voraus, „die sich wie kaum eine andere eignet, um aktuelle Diskurse wie Freihandelsabkommen und Menschenrechte in einem historischen Kontext zu betrachten“. Die Stadt Nürnberg plant, sich mit einem facettenreichen Rahmenprogramm bereits über das Sommerhalbjahr 2016 in das Karlsjahr einzubringen. Gespannt sein darf man unter anderem auf eine zeitgenössische Interpretation des berühmten Männleinlaufens an der - von Karl IV gestifteten - Frauenkirche.

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