Absichtlich platziert: Zug nach Nürnberg überfährt metergroße Betonplatte

UNTERSCHLEIßHEIM - Unbekannte haben eine metergroße Betonplatte auf Schienen im oberbayerischen Unterschleißheim gelegt - offenbar nicht zum ersten Mal. Trotz einer Schnellbremsung überfuhr der Regionalexpress, der auf dem Weg nach Nürnberg war, den Brocken.

Es geht um gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr: Offenbar absichtlich haben bislang Unbekannte die Abdeckplatte eines Kabelschachtes auf eine Schiene in Oberbayern gelegt. "An dieser Stelle hatten wir letzte Woche schon mal so einen Vorfall – das ist kein Kinderstreich", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittlungen laufen.

Gegen 16.15 Uhr erkannte der Fahrer eines Regionalexpresses auf dem Weg von München nach Nürnberg die metergroße Betonplatte. Trotz einer Schnellbremsung überfuhr er das Hindernis und kam erst 400 Meter dahinter zum Stehen. Die rund 200 Reisenden in dem Zug kamen mit einem Schrecken davon, verletzt wurde niemand.

Wie hoch der Sachschaden an dem Regionalexpress ist, ist bislang unklar. Weiterfahren konnte der Zug aber dennoch nicht, am S-Bahnhaltepunkt Oberschleißheim war Schluss. Dort mussten die Passagiere den RE 4861 verlassen und ihre Fahrt mit anderen Bahnen fortsetzen. 

Die Betonplatte wurde an einem sogenannten "wilden" Bahnübergang bei Unterschleißheim unweit einiger Hochhäuser abgelegt. Immer wieder laufen dort Fußgänger über die Gleise, auch wenn die Bundespolizei davor ausdrücklich warnt. Bereits am Freitag hatte ein Zug an eben jener Stelle eine Betonplatte überfahren, blieb dabei aber unbeschädigt. Auch hier ermittelt die Polizei wegen gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr.